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Politiker wie Clinton und Trump sind maximal am Anschlag, sagt der Arzt Johannes Wimmer. Mit Krankheiten weiterzuarbeiten, sei Gift - aber Medien und Bürger wollen es so.

Hillary Clinton hat eine Lungenentzündung. Was vor zehn Jahren vermutlich nicht mal eine Randmeldung gewesen wäre, bestimmt heute die Tagesnachrichten. Das liegt zum einen natürlich daran, dass sie Präsidentschaftskandidatin ist, zum anderen dass Konkurrent Donald Trump den Fokus auf ihre Gesundheit legt.

Auch haben Medien und Bürger heute mehr denn je Interesse an personalisierten Nachrichten. In der Politik, im Sport, im Film- und Musikbusiness sowieso ziehen die Storys über Personen mehr als die über langfristige Entwicklungen oder Meldungen auf Sach-Ebene.

"Politiker sind maximal am Anschlag."
Johannes Wimmer

Auch weil das die Politiker wissen und jemand wie Hillary Clinton, die sich mitten im Wahlkampf befindet, erst recht nicht zurzeit schlapp und mal eben Pause machen kann, arbeiten sie durch, sofern es irgendwie geht. "Normalerweise reicht es, wenn du weißt, wann du fit bist und wann nicht, dann kann dein Team dir die Termine so legen, dass du mal Pause machen kannst", sagt Arzt Johannes Wimmer. "In einem Wahlkampf geht das natürlich nicht - da sind die Politiker maximal am Anschlag."

Krankheit vorhersagen

Hillary Clinton hat ganz sicher ein Ärzteteam, sagt Johannes. Die könnten Krankheiten sogar in gewisser Weise vorhersagen, etwa anhand der Blutwerte oder Körpertemperatur, und dann auch in Maßen gegensteuern. "Eine Lungenentzündung ist aber keine kleine Krankheit, das ist bei diesem Tagesplan Gift", sagt der Arzt Dr. Johannes.

Shownotes
Belastung von Spitzenpolitikern
Hillary Clinton bräuchte ne Pause
vom 12. September 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Dr. Johannes Wimmer