Die Tage werden wieder kürzer – viele von uns gehen morgens im Dunkeln aus dem Haus und kommen abends im Dunkeln wieder. Für alle, die Fahrrad fahren, bedeutet das auch: Unser Fahrrad braucht ein gutes Licht, das richtig eingestellt ist. Falsch eingestellt kann dieses Licht andere Fahrradfahrer oder Autofahrerinnen blenden. Im schlimmsten Fall führt das zu Unfällen. Unser Deutschlandfunk-Nova-Reporter Paulus Müller kennt einen einfachen Trick, wie wir unsere Fahrradlampe richtig einstellen können.

Die gute Nachricht zuerst: Es gibt mittlerweile starke und gute Fahrradlampen, die wesentlich besser ausleuchten, als die gelblichen Glühbirnen bei alten Rädern. Das alleine macht das Fahrradfahren im Dunkeln schon einfacher. Durch die größere Strahlkraft ist es aber auch besonders wichtig, die Lampe gut einzustellen, damit wir andere nicht blenden und trotzdem noch gut sehen können.

"Das macht ja keiner absichtlich. Du willst viel sehen und dann stellst du deine Lampe so ein, dass sie ordentlich den Weg vor dir ausleuchtet. Das ist aber dann oft zu hoch."
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Paulus fährt selbst viel Fahrrad und war schon oft in der Situation geblendet zu werden, oder unabsichtlich selbst zu blenden. Also hat er seine Lampe am Fahrrad überprüft. Denn gerade in der Stadt, wo wir vielen Menschen begegnen, ist es wichtig, seine Fahrradlampe richtig einzustellen – denn oft ist sie zu hoch und leuchtet den entgegenkommenden Menschen direkt ins Gesicht.

Licht soll Weg ausleuchten, nicht die gesamte Umgebung

Es gibt viele unterschiedliche Fahrradlampen – fest montiert am Lenker, mit Halterung oder zum Festbinden und mit verschiedenen Lichtkegeln und -stärken. Daher muss jede Person ihr Licht individuell am Fahrrad überprüfen, sagt Paulus.

"Grundsätzlich soll das Licht ja den Weg vor dir ausleuchten und nicht noch die gesamte Umgebung. Das heißt: du solltest vor dir einen Lichtkegel sehen."
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Für alle gilt: Der Lichtkegel sollte vor uns auf dem Weg sichtbar sein, maximal circa zehn Meter vom Fahrrad entfernt. Der Weg soll ausgeleuchtet werden, nicht die Umgebung. Um das zu überprüfen, brauchen wir: unser Fahrrad und das Fahrradlicht, einen Zollstock, ein Stück Klebeband und eine Wand, vor der wir unser Fahrrad mit rund fünf Meter Abstand aufbauen können.

Der Licht-Check

  1. Mit dem Zollstock abmessen, wie hoch die Fahrradlampe am Rad hängt – also die Entfernung vom Boden zur Lampe.
  2. Die gemessene Höhe mit dem Klebeband an der Wand markieren.
  3. Das Rad in fünf Meter Entfernung zur Wand aufstellen und das Klebeband anleuchten. Der Lichtkegel sollte komplett unter der Markierung sein. Der hellste Punkt des Lichtkegels ungefähr auf der Mitte der Entfernung zwischen Boden und Klebeband.

Infos findet Ihr auch in diesem Video auf unserem Youtube-Kanal:

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Stirn- und Helmlampen sind in der Stadt schwierig

Klar, wenn die Lampe nicht fest am Fahrrad verschraubt ist oder keine feste Halterung hat, muss sie immer wieder neu befestigt werden – aber der Check gibt zumindest eine Einschätzung wie und wo sie am besten befestigt wird.

"Ich verstehe, wenn jemand so was nutzt, der im Dunkeln mit seinem Mountainbike durch 'nen Wald heizt – oder irgendwo langfahren muss, wo es sehr dunkel ist. Aber im Stadtverkehr oder im Park hat sowas echt nichts zu suchen, finde ich."
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Besonders schwierig für das Fahren in der Stadt findet Paulus Stirn- oder Helmlampen: Denn sie sind zwangsläufig auf einer Höhe angebracht, bei der sie anderen Leuten direkt ins Gesicht strahlen. Das sei für den Wald oder sehr dunkle Gebiete sinnvoll – aber nicht für die Stadt, sagt Paulus. Denn Lampen dieser Art sind zwar grundsätzlich erlaubt – aber es ist nicht erlaubt, damit andere Menschen zu blenden. Da ist es für die Mitmenschen angenehmer, wenn wir in der Stadt auf die Stirn- oder Helmlampe verzichten und sie nur bei Bedarf einsetzen.

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Shownotes
Beleuchtung am Fahrrad
So stellt ihr euer Fahrradlicht richtig ein
vom 29. Oktober 2018
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter