Am Brüsseler Flughafen und in der Nähe einer U-Bahn-Station im Europäischen Viertel ist es heute zu mehreren Explosionen gekommen. Mindestens 21 Menschen sollen dabei getötet worden sein.
Die belgische Staatsanwaltschaft spricht mittlerweile von einem Selbstmordattentäter, der für die Detonationen am Flughafen verantwortlich gemacht wird. Beim Anschlag in der Abflughalle des Flughafens hat es nach offiziellen Angaben mindestens zehn Tote gegeben. Auch in einer U-Bahn in der Nähe der Metro-Station Maelbeek im EU-Viertel kam es zu Explosionen: hier soll es elf Tote gegeben haben. Gesicherte Zahlen zur Gesamtzahl der Toten und Verletzten gibt es bisher nicht.
Höchste Terrorwarnstufe
In der Nähe der U-Bahn-Station Rue de la Loi soll es zudem zu einer weiteren Explosion gekommen sein, bei der es sich aber um eine kontrollierte Sprengung handeln könnte. Eine offizielle Bestätigung gibt es dazu bisher nicht.
Es gilt die höchste Terrorwarnstufe in Brüssel. "Das Leben steht sozusagen still“, berichtet DRadio-Wissen-Reporterin Annette Riedel aus Brüssel. Die Menschen sind aufgefordert zuhause zu bleiben und Menschenansammlungen zu meiden. Auch die EU-Kommission, die in der Nähe der U-Bahn liegt, hat ihre Mitarbeiter aufgefordert das Gebäude nicht zu verlassen. Ein Krisenzentrum wurde einberufen. Da das Mobilfunknetz in der Stadt immer wieder zusammenbricht, wurde den Bürgern geraten über Social Media zu kommunizieren.
"Die Behörden sind davon ausgegangen, dass so etwas wie heute möglich ist."
Am vergangenen Freitag war im Brüsseler Stadtteil Molenbeek Salah Abdeslam festgenommen worden, mutmaßlich einer der Attentäter der Pariser Anschläge vom 13. November. Bereits seit seiner Festnahme galt in Brüssel die zweithöchste Terrorwarnstufe. "Die Behörden sind davon ausgegangen, dass so etwas wie heute möglich ist", berichtet DRadio-Wissen-Reporterin Sophie Stigler. Ob oder inwieweit die Anschläge von heute mit der Festnahme des Terrorverdächtigen zusammenhängen, bleibt bisher allerdings Spekulation.