30 Millionen Haustiere leben in Deutschland. Die meisten Haustierbesitzer wissen zwar von Anfang an: Mein Hund lebt etwa 8, 10, 12 Jahre. Aber was tun, wenn er stirbt?

Sie hatte irgendwas mit "Mykoplasma-Hämo-Irgendwas", irgendwas mit dem Blut erinnert sich Insa. Zu dem Zeitpunkt war ihr grauer Zwergschnauzer Fini zwölf Jahre alt. Dann wurde sie schlapp, bekam heiße Ohren und hohes Fieber. 

Plötzlich einschläfern

Der Arzt sagte, dass ihr Hund zwar durch die Medikamente nicht leidet, aber Hoffnung gab es auch nicht mehr. Deshalb musste Fini eingeschläfert werden. So wie Insa geht es früher oder später natürlich allen Tierbesitzern. Kaum einer ist darauf vorbereitet, was mit der Tierleiche passieren soll. 

"Wenn ich meinen Hund, meine Katze und meine Pferde sehe, dann will ich nicht über deren Tod nachdenken."
Redaktionshund Fini am Meer
© Insa Backe | Deutschlandfunk Nova

Wohin mit der Tierleiche?

Das Einfachste ist: Das Tier beim Tierarzt lassen. In jeder Praxis gibt es eine Kühltruhe, in der das eingeschläferte Tier aufbewahrt und dann von einem Entsorgungsunternehmen abgeholt wird. Das kostet dann etwa 30 bis 60 Euro. Das Klischee, dass aus der Katze oder dem Meerschweinchen dann Seife oder Hundefutter gemacht wird, stimmt allerdings nicht.

"Ein Tier, das eingeschläfert wurde, ist im Prinzip vergiftet. Das heißt, da können sie dann von dem Körper nichts mehr verwenden."
Gabriele Metz, Bundesverbandes der Tierbestatter

In der Regel werden die Tiere deswegen zu Tiermehl verarbeitet und dann zum Beispiel im Kraftwerk verbrannt. Wer das nicht mag, der kann sein Tier auch selber begraben. Aber nur, wenn diese Richtlinien beachtet werden:

  • Es muss ein Privatgrundstück sein
  • Grundwasser darf nicht gefährdet werden
  • Das Tier muss mindestens 50 Zentimeter tief liegen 
  • Pony oder Pferd dürfen nicht selbst begraben werden

Tierbestatter

Und die letzte Alternative ist, das Ganze von einem Tierbestatter machen zu lassen. Eine Bestattung auf dem Tierfriedhof kostet etwa 120 bis 250 Euro. Die beliebteste Lösung ist allerdings das Kremieren, also Verbrennen. Das kostet 250 bis 350 Euro. Die Asche kann der Tierbesitzer auf Wunsch auch mit nach Hause nehmen, denn so eine Verbrennung findet bei ungefähr 900 Grad statt. Da werden dann alle Krankheitserreger, alle Medikamente und auch das Mittel, mit dem das Tier eingeschläfert wurde, zerstört. 

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Um sich an sein Haustier zu erinnern, lassen sich manche sogar ein Tattoo stechen aus der Asche des verbrannten Tieres. Insa hat ihren Hund Fini im Garten ihrer Eltern begraben. Und sie hat einen riesigen Stein dazugestellt, an den Fini zu Lebzeiten besonders gerne gepinkelt hat. 

Shownotes
Bestattung
Wenn der Hund stirbt
vom 28. November 2017
Moderation: 
Steffi Orbach
Autor: 
Martin Krinner, Deutschlandfunk Nova