In China sind Millionen billige Leihräder auf den Straßen. Seitdem steigen viel mehr Menschen in China aufs Rad.

Als Deutschlandfunk-Nova-Reporter Steffen Wurzel vor zwei Jahren nach Shanghai gegangen war, war er noch skeptisch: Leihrädern - das ist doch wieder nur so ein kurzer Trend. Zwei Jahre später muss er aber zugeben: Die blauen und gelben Leihräder sind kein Trend mehr, sondern gehören zum Stadtbild. 

Mehr Radfahrer in China dank Leihräder

Obwohl Shanghai eine riesige Stadt ist, gehören Fahrräder in China schon immer zum Straßenverkehr dazu. Rad- und Rollerfahrer haben oft eigene Spuren und dürfen auch in viele Einbahnstraßen fahren. Also eine perfekte Umgebung für Leihräder. So richtig begeistert ist Steffen Wurzel von den Tausenden Leihrädern trotzdem nicht.

"Die Räder sind oft eher nur mittelgut zusammengebaut."
Steffen Wurzel, Deutschlandfunk Nova

Zwölf verschiedene Firmen bieten Leihräder an. Weil es keine Regeln dafür gibt, welcher Hersteller wo wie viele Räder abstellen darf, herrscht Chaos. Deshalb haben viele Städte angefangen, die Räder wegzuschmeißen. Heißt: Räder sind zwar umweltfreundlich, zu viele, die weggeworfen werden, aber eindeutig nicht.

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Damit noch mehr Menschen aufs Rad steigen, müsse China den Radfahrern öfter die Möglichkeit geben, ordentlich und ohne ständig absteigen zu müssen, durch die Gegend zu kommen. Mit noch mehr eigenen Fahrradspuren. Diese Räder sammeln viele GPS-Daten, daraus könne man ja eigentlich ableiten, welche Strecken besonders viel befahren werden, findet Steffen Wurzel.

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Shownotes
Bike-Sharing
Fahrradfahr-Boom in China
vom 22. Februar 2018
Moderation: 
Paulus Müller
Gesprächspartner: 
Stefan Wurzel, Deutschlandfunk Nova