Lerche oder Eule? In uns allen tickt die innere biologische Uhr, die darüber entscheidet, ob wir eher ein Frühaufsteher oder ein Langschläfer sind. Falls ihr Sportler seid und kurz vor einem wichtigen Wettbewerb steht, solltet ihr vorher herausfinden, was ihr seid. Das könnte euch eine Medaille sichern.
Biowissenschaftler der britischen Universität Birmingham haben rund 120 Sportler untersucht, zu welcher Tageszeit sie in Topform und damit am leistungsfähigsten sind. Die Forscher haben dann überprüft, welche Zusammenhänge mit dem jeweiligen Chronotypen der Sportler bestehen. Ob der Sportler also eher eine Lerche (ein Frühaufsteher) oder eine Eule (ein Langschläfer) ist. Darüber entscheidet unsere innere biologische Uhr. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Current Biology" veröffentlicht. Ein Video fasst die Studie zusammen.
Chronotypen: Eule oder Lerche?
Für die Studie haben die Forscher das Schlafverhalten der Sportler analysiert und die Testpersonen Typen zugeordnet. Gar nicht so einfach, denn es gibt nicht nur Lerche und Eule, sondern auch den mittleren Typen. Und es gibt auch noch Abstufungen, wie die "späte Eule". Dann mussten die Sportler Fitness- und Belastungstests machen, und zwar zu sechs verschiedenen Tageszeiten.
Die Ergebnisse waren nicht überraschend: Frühaufsteher lieferten ihre besten Trainingsergebnisse am frühen Nachmittag, Nachteulen waren erst zum Abend hin in Topform. Entscheidend für den Leistungshöhepunkt war aber auch, wie lange der jeweilige Sportler schon wach war.
26 Prozent Variation bei der Leistungsfähigkeit
Immerhin: Die Leistungen können je nach Versuchsperson und je nach Tageszeit um bis zu 26 Prozent variieren. Das ist verdammt viel, wenn es bei Wettbewerben um wenige Zentimeter oder Sekunden geht. Bei einem 100-Meter-Lauf zum Beispiel entscheidet nur 1 Prozent Leistungsdifferenz über den ersten oder vierten Platz. Außerdem finden viele Sport-Veranstaltungen abends statt, damit das Publikum zuschauen kann. Da sind die nachtaktiven Eulen-Sportler klar im Vorteil.