Vor vier Jahren warnte eine Studie: Wer als Jugendlicher kifft, büßt Intelligenz ein. Das ist vom Tisch: Kiffer können nicht doofer werden, als sie es schon sind.

Wissenschaftler haben belegt: Wer kifft, schneidet bei Intelligenztests schlechter ab als Nicht-Kiffer. Das bedeute aber nicht im Umkehrschluss, dass durch das Rauchen von Cannabis Gehirnzellen zerstört oder Gehirnfunktionen beeinträchtigt werden. Eine Studie hat 2012 noch die Sorgen der Eltern geschürt, dass das noch nicht entwickelte Gehirn von Jugendlichen durch das Kiffen Schaden nehmen könnte.

Gehirn nimmt keine Schäden

Wissenschaftler haben in zwei umfangreichen Studien nachgewiesen, dass Kiffen nicht doof macht. In Großbritannien haben 2000 Jugendliche und in den USA 3000 jugendliche Zwillinge an den Studien teilgenommen.

Die britischen Wissenschaftler haben keinen Unterschied bei der Intelligenzleistung von Jugendlichen, die nicht kiffen, und Jugendlichen, die gelegentlich mal kiffen, feststellen können.

Doofe kiffen eher

Die kiffenden US-Jugendlichen schnitten dagegen in der Studie eher schlechter ab als die nicht kiffenden. Dennoch konnte nicht nachgewiesen werden, dass Kiffen das Gehirn schädigt, denn die Dosis - also viel und häufig kiffen oder nur gelegentlich - hatte keine Auswirkung auf das Ergebnis.

Die Wissenschaftler gehen davon aus: Wer eh schon nicht so intelligent ist, neigt eher zum Kiffen. Intelligentere Menschen lassen eher die Finger davon.

Obwohl kiffen nicht doof macht: Wer übermäßig viel kifft, kann gesundheitliche Schäden davon tragen - wie bei jedem anderen Drogenmissbrauch auch.

Mehr zur Studie:

Shownotes
Cannabis
Wer kifft, wird nicht doofer
vom 19. Januar 2016
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartnerin: 
Kerstin Ruskowski, DRadio Wissen