Nur essen, was nicht mehr als zwei Inhaltsstoffe hat oder eben nur das, was unsere Uroma auch gekannt hätte. Auf diese Formel lässt sich Clean Eating reduzieren. Theresa Hübner hat getestet, ob sie damit klar kommt.
Zwei Wochen lang hat Theresa streng nach den Clean-Eating-Regeln gelebt. Dabei hat sie darauf geachtet, dass die Lebensmittel, die sie zu sich nimmt, frei von Zusatzstoffen sind und wenig weiter verarbeitet wurden. Clean Eating ist also keine Diät, es geht nicht um Kalorien, sondern um die industrielle Weiterverarbeitung von Lebensmitteln. Man könnte auch sagen: Iss nichts, was deine Urgroßmutter nicht als Essen erkannt hätte. Oder: Je kürzer die Zutatenliste, desto besser. Damit fallen alle Fertiggerichte heraus.
"Ich habe mal geschaut, wie ernähre ich mich eigentlich? Und habe dann festgestellt, das ist doch ein bisschen ungesünder, als ich dachte."
Wer sich von relativ naturbelassenen Nahrungs- und Lebensmitteln ernährt, muss selbst für die Zubereitung mehr Zeit einkalkulieren. Die Clean-Eating-Regeln führen fünf bis sechs kleinen Mahlzeiten am Tag auf. Ganz besonders wird die Bedeutung des Frühstücks für den Stoffwechsel betont.
"Ich liebe Kaffee morgens und finde den echt wichtig - der fiel auch weg. Dadurch war ich dann doch ziemlich genervt."
Theresa hat sich in ihrer Verzweiflung Hilfe geholt bei Jens Bayer, der sich schon seit vielen Jahren nach dem Clean-Eating-Konzept ernährt. Er lebt nach dem Grundsatz: "Eat clean, train dirty." Ihn hat sich Theresa nach Hause bestellt zum Frühstück:
Gebratene Äpfel und Bananen, dazu Walnüsse und Mandeln
Dieses Frühstück hat Theresa superlecker geschmeckt und war ihr großer Aha-Effekt in Sachen Clean Eating. Im Netz hat Theresa noch viele weitere Anregungen und Rezepte gefunden wie zum Beispiel auf Instagram. Empfohlen wird Vollkorn, alte Getreide wie Quinoa und Amaranth, frisches Obst und Gemüse, Nüsse, Samen, Eier, Fisch und Fleisch aus nachhaltiger Bio-Haltung. Bei Milch wird es schwierig, weil die meist pasteurisiert und homogenisiert in den Laden kommt. Rohmilch ist nur schwer erhältlich, sagt Theresa.
"Nach einer Woche Clean-Eating ist mir aufgefallen, ich habe einfach mehr Power."
Essen gehen ist bei Clean Eating schwierig, hat Theresa festgestellt. Denn in den meisten Restaurants, Kantinen und Imbissen werden stark weiterverarbeitete Lebensmittel verwendet. Aber eine Clean-Eating-Regel lautet unter anderen: Es ist nicht so schlimm, wenn man mal eine Regel bricht. Das hat Theresa erst einmal beruhigt. Kalorientechnisch hat sich das Experiment nach den zwei Wochen noch nicht sichtbar auf der Waage ausgewirkt. Bei Clean Eating geht es vor allem um eine Ernährungsumstellung.