Wer nicht nur lecker Cocktails mixen und runterschütten will, der kann sich mit Cocktailmythen an lange Silvesterabenden die Zeit bis zur Knallerei vertreiben.
Die Promis unter den Cocktails haben eine lange Geschichte: Legendär sind der Mojito oder Wodka Martini. Bereits im 16. Jahrhundert soll der Freibeuter Francis Drake während seiner Unternehmungen in der Karibik ein Getränk aus Zucker, Limetten, Zuckerrohrschnaps und Minze bevorzugt genossen haben.
Rezept für den klassischen Mojito:
- 5 cl weißer kubanischer Rum
- 2,5 cl Limettensaft
- 6 - 8 Blätter frische Minze
- 3 BL weißer Rohrzucker (ersatzweise 2 cl Zuckersirup)
- Sodawasser
Anfang des 20. Jahrhunderts wird diese Mischung als Mojito in kubanischen Bars ausgeschenkt und durch den trinkfreudigen Schriftsteller Ernest Hemingway berühmt, der ihn regelmäßig in seiner Stammbar La Bodeguita del Medio in Havanna bestellt haben soll.
Nachgewiesen ist allerdings seine Leidenschaft für Daiquiris: Ernest Hemingway soll in seiner zweiten Hausbar im Schnitt 16 oder 17 dieser Cocktails konsumiert haben - pro Kneipenbesuch. Seine Liebe zum Daiquiri hat Hemingway auch literarisch festgehalten, der Mojito kommt in seinem Werk dagegen nicht vor. Den Daiquiri wandelte Hemingway leicht ab und ersetzte den Zuckersirup gegen Maraschino-Likör und Limetten- mit Grapefruitsaft. Die Variante wurde als Papa Doble bekannt.
Rezept Papa Doble:
- 10 cl weißer Rum
- 6 cl Zitronensaft
- 3 cl Grapefruitsaft
- 1,5 cl Maraschinolikör
- Alles mit Eis in einem Mixer vermengen und servieren
Vesper Martini
"Geschüttelt, nicht gerührt" ist ein legendäres Bond-Zitat: In jeder Folge darf der Doppelnullagent einen Wodka Martini trinken, bei dem er darauf Wert legt, dass dieser nicht gerührt, sondern geschüttelt wird. Hintergrund mag sein, dass James Bond den Cocktail gerne eisgekühlt trinkt, aber ohne Eis.
Rezept Vesper Martini:
- drei Teile Gin
- ein Teil Wodka
- ein halber Teil Kina Lillet
- mit Eis shaken, Eis abfiltern und mit einem großen, schmalen Stück Zitronenschale servieren
Wodka Martini wird im Shaker mit Eis geschüttelt, das abgefiltert wird, wenn der Cocktail in ein Glas geschüttet wird. Durch das Schütteln kommt der Cocktail viel intensiver mit dem Eis in Kontakt als durch das Rühren und ist deshalb kälter.
Zum ersten Mal wird das Rezept für den Vesper Martini 1953 in Ian Flemings Agententhriller "Casion Royal" erwähnt.
"A dry martini," [Bond] said. "One. In a deep champagne goblet."
"Oui, monsieur."
"Just a moment. Three measures of Gordon's, one of vodka, half a measure of Kina Lillet. Shake it very well until it's ice-cold, then add a large thin slice of lemon peel. Got it?"
Unsere Autorin Martin Preiner mixte im jugendlichen Alter gerne "Grüne Witwe". Schon damals hat sie sich gefragt, warum der Curaçao-Likör blau ist. Die Antwort findet sie in Willemstadt, der Hauptstadt der kleinen Karibikinsel. Der Orangenlikör wird dort seit 1886 hergestellt. Blau ist der Likör nur, weil er mit Lebensmittelfarbe eingefärbt wird.
Rezept für Grüne Witwe:
- ein zwei Drittel volles Cocktailglas Grapefruitsaft
- ein zwei Drittel volles Cocktailglas Rum
- ein zwei Drittel volles Cocktailglas grünen Curaçao
- Eiswürfel rein, shaken, servieren
Mehr über Cocktails im Netz:
- Shaken and stirred: what James Bond really drinks | The Telegraph über Bonds Lieblingsgetränk
- Warum trinkt James Bond seinen Martini geschüttelt, nicht gerührt? | swr.de über Hintergrundinfos zu Bonds Martini Cocktail
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