Mit Vehemenz zum Erfolg: Nach langem und erfolglosem Kampf für das Frauenwahlrecht gehen die Suffragetten in Großbritannien Anfang des 20. Jahrhunderts radikaler vor, erfinden neuen Formen des Protests und erreichen schließlich ihr Ziel.
Vereinigtes Königreich am Ende des 19. Jahrhunderts: Wie auch in anderen europäischen Staaten sind Frauen vom politischen Leben weitgehend ausgeschlossen. Sie dürfen nicht für Ämter kandidieren oder wählen.
1883 sollte sich das Blatt wenden. Bis dahin galt der "Contagious Diseases Act", durch den junge Prostituierte gezwungen waren, sich einer sozialen und gesundheitlichen Kontrolle zu unterziehen, die teilweise öffentlich in
britischen Häfen durchgeführt wurde. Nach und nach war der
Personenkreis, der sich diesem Gesetz zur Bekämpfung von
Geschlechtskrankheiten unterwerfen musste, größer geworden.
Und immer wieder gab es Proteste dagegen, wurden Petitionen eingereicht und Demonstrationen organisiert. 1883 übernimmt die Frau eines Priesters und Mutter von vier Kindern, Josephine Butler, die Koordination der Aktionen der sogenannten Suffragetten, die als Aktivistinnen für mehr Frauenrechte, insbesondere das Frauenstimmrecht, kämpfen.
Innerhalb kurzer Zeit führen Petitionen mit mehr als zwei Millionen Unterschriften und aufsehenerregende öffentliche Protestaktionen dazu, dass das Gesetz außer Kraft gesetzt und 1886 schließlich aufgehoben wird.
Mit radikaleren Aktionen erfolgreich
Der Erfolg löst Euphorie bei vielen Frauen aus: Gemeinsam können sie etwas erreichen, das vorher unmöglich schien. Sie entwickeln neue Protestformen – etwa das Anketten an öffentliche Gebäude, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzen sich die Suffragetten mit ihrer Hauptforderung durch und das Frauenwahlrecht wird in Großbritannien und in den meisten europäischen Verfassungen verankert.
Ihr hört in "Eine Stunde History":
- Die Autorin Antonia Meiners erklärt, wer die Suffragetten waren.
- Die Politikwissenschaftlerin Michaela Karl erläutert die Ziele der Suffragetten-Bewegung in England und anderen Staaten.
- Die Sozialwissenschaftlerin Jana Günther blickt auf die Entwicklung der Frauenrechte im Deutschen Kaiserreich und Weimarer Republik zurück.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt die Anfänge der Frauenrechtsbewegung in den USA und in Europa.
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff schildert die Situation im Vereinigten Königreich Ende des 19. Jahrhunderts
Unser Bild oben zeigt Emmeline Pankhurst, die sich bei einer Rede auf dem Londoner Trafalgar Square für das Frauenwahlrecht einsetzt (undatiert).
- Autorin Antonia Meiners erklärt, wer die Suffragetten waren
- Politikwissenschaftlerin Michaela Karl erläutert die Ziele der Suffragetten-Bewegung in England und anderen Staaten
- Sozialwissenschaftlerin Jana Günther blickt auf die Entwicklung der Frauenrechte im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik zurück