Fifa, Battlefield und Co. Die bekanntesten Computerspiele kommen nicht aus Deutschland. "The Surge" aber ist eine heimische Produktion. Sie könnte es mit den ausländischen Blockbustern aufnehmen.

Ein Blick in die deutschen Verkaufscharts zeigt: Das erfolgreichste Spiel aus dem deutschsprachigen Raum ist der Landwirtschaftssimulator aus der Schweiz. Das ist ein ruhiges Simulationsspiel zum Treckerfahren, etwas bieder, alles sehr entspannt. "Es ist das Klischee für deutsche Spiele", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Thomas Ruscher.

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Deutsche Spiele haben es schwer, mit Games aus den USA, Japan, Frankreich mitzuhalten

"The Surge" von der deutschen Spieleschmiede Deck13 aus Frankfurt ist da ganz anders: Es ist ein sehr herausforderndes Actiongame, in dem der Spieler in einer düsteren Zukunft gegen Maschinenwesen im Zweikampf kämpfen muss.

"Verglichen mit einem Kinofilm wäre 'The Surge' ein Hollywoodblockbuster. Das ist das erste deutsche Spiel seit Jahren, das es mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen kann."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk Nova

Aufwändig produziert und natürlich in englischer Sprache steckt in dem Spiel richtig viel Arbeit. "Das fällt überall auf", sagt Thomas Ruscher: Schicke Grafik, alles ist detailliert und realistisch. Sogar die grimmigen Stirnfalten der Spielfigur sind zu erkennen. Ein sogenanntes AAA-Game aus Deutschland.

"Solche Budgets in Deutschland zu erhalten ist sehr schwer. Man braucht ja als Entwickler einen Publisher als Partner, um solche hohen Millionenbeträge überhaupt stemmen zu können."

Die Herstellung von "The Surge" hat mehr als zwei Jahre gedauert, erklärt Jan Klose von Deck13. 60 Leute der Produktionsfirma und noch ein paar Hundert externe Mitarbeiter, Musiker, Schauspieler und Synchronsprecher und so weiter haben daran gearbeitet. Insgesamt hat das Spiel 5 bis 10 Millionen Euro gekostet.

"Es kommt immer wieder vor, dass ein Publisher ein Spieleprojekt abbricht und der Entwickler dann um seine Existenz bangen muss."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk Nova

Aber Spieleproduktionen gehen noch viel größer, die ganz fetten Games kosten schnell das fünf- bis zehnfache. Da kommen deutsche Spiele nicht ran. 

"Meistens ist es so, dass du als Spieleentwickler eine Idee für ein Game hast und dann bei den Publishern anklopfst", erklärt Thomas Ruscher. Wenn die Idee überzeugt und der Entwickler auch schon große Projekte gestemmt hat, schlägt der Publisher zu. Er übernimmt Marketing und Vertrieb - und er bezahlt. In Deutschland fehlt es an Publishern, die 50 Millionen Euro in ein Spiel stopfen können.

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Shownotes
Computerspiele
Hier kommt ein deutscher Blockbuster
vom 16. Juni 2017
Moderator: 
Christian Schmitt
Gesprächspartner: 
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk Nova