Eigentlich wollten Julia und ihr Mann im Mai 2020 groß Hochzeit feiern. Eigentlich – denn die Corona-Pandemie machte ihre Pläne zunichte. Inzwischen hat das Paar die Feier abgesagt. Trotzdem bleibt Julia optimistisch.
Mai 2020. Das war der ursprüngliche Termin von Julias Hochzeit. Doch wegen Corona wird das Fest verschoben auf August. Dann nochmal – auf April 2021. Als Deutschland dann gegen die dritte Welle kämpft, verschieben Julia und ihr Mann nochmal, diesmal auf Juni. Schließlich beschließen sie: Das wird auch dann nicht stattfinden und sagen das Fest komplett ab.
"Wir haben tatsächlich beschlossen, den jetzt erstmal abzusagen und auch keinen Ersatztermin zu nennen."
Zwar hatte das Paar schon Anfang Februar im kleinen Kreis standesamtlich geheiratet, sie sind also rechtlich gesehen verheiratet. "Was aussteht, ist die große Feier, wo man alle trifft, die man nicht so häufig sieht", erzählt Julia. Denn eigentlich sollte einige Wochen später eine große traditionelle Hochzeitsfeier mit kirchlicher Trauung, vielen Gästen und einem schicken Hochzeitskleid kommen.
"Hätten wir das mal gewusst, was da noch kommt, hätten wir’s vielleicht ein bisschen anders aufgezogen und direkt alles in einem Wisch gemacht", sagt Julia heute. Das Hin und Her, was danach kam, beschreibt Julia als "eine Achterbahnfahrt". Sowohl für das Paar, als auch für die eingeladenen Gäste, die aber alle sehr verständnisvoll reagierten.
Julia bleibt trotz aller misslungenen Pläne zuversichtlich
Es gibt nur wenige Dinge, weswegen Julia nach der endgültigen Absage wirklich enttäuscht ist: Ihr bester Freund wäre aus Brasilien angereist, eine weitere eingeladene Freundin aus den USA. "Da gehe ich davon aus, dass wir das nicht nachholen können", sagt Julia. "Das ist auch nichts, was man durch eine andere Art und Weise gutmachen oder ausgleichen kann." Ihr Hochzeitskleid hat sie bis jetzt auch noch nicht tragen können. "Vielleicht war das bis jetzt der traurigste Moment", sagt Julia.
Julias Brautkleid hängt seit mehr als einem Jahr im Schrank
Julia nimmt die misslungenen Pläne aber insgesamt recht gefasst. "Es gab keine Tränenausbrüche", sagt sie, und: "Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt." Julia und ihr Mann planen inzwischen, sobald größere Veranstaltungen wieder offiziell möglich sind, spontan eine Feier zu organisieren. "Das hält uns über Wasser." Auch wenn es gerade kein bestimmtes Datum gibt, ist Julia zuversichtlich, dass die Vorfreude umso größer sein wird, sobald es wieder konkretere Pläne gibt.
"Ständig nur auf das fokussieren, was nicht geht, macht einen fertig."
Gleichzeitig helfe ihr, sich auf das nächstmögliche Szenario zu konzentrieren – vielleicht würde ihre Spontan-Hochzeit die erste große Party nach der Pandemie werden. "Mittlerweile habe ich ein Bild im Kopf, dass wir innerhalb von zwei, drei Wochen was auf die Beine stellen, was in irgendeinem Garten von einem Verwandten ist und wir bestellen Pizza", beschreibt Julia.
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