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Für die Nutzung eines Online-Dienstes müssen wir persönliche Daten angeben. Die werden von den Betreibern - egal ob es sich um eine Web-Anwendung oder eine App handelt, "geleakt" - an Dritte weitergegeben.

Informatiker der Northeastern University haben untersucht, welche persönlichen Daten wir angeben müssen, um einen Online-Dienst nutzen zu können. Gleichzeitig haben sie analysiert welche Daten davon die Betreiber der Dienste an Dritte wie Anzeigenkunden, Webbetreiber oder Datenanalyse-Firmen weitergeben. Die Arbeitshypothese der Forscher war, dass die Angaben für Apps eher weitergegeben werden, weil die Apps einen direkten Zugang zu den persönlichen Daten auf dem jeweiligen Smartphone haben.

Passwörter werden geleakt

Im Schnitt leaken die Apps ein Identifizierungsmerkmal mehr als Webzugänge. Aber in 40 Prozent der Fälle geben Webseiten mehr preis als Apps und das variiert von Anbieter zu Anbieter. Dabei haben die Wissenschaftler auch Privacy-Lücken gefunden. Die betroffenen Anbieter schon angekündigt, nachbessern zu wollen.

Persönliche Daten, die geleakt werden:
  • Name
  • Geschlecht
  • Geburtsdatum
  • E-Mail-Adresse
  • Wohnort
  • Telefonnummer
  • Login-Username
  • Passwort
  • Gerätetyp
  • Identifier des Geräts
Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Die Erkenntnisse, die die Wissenschaftler aus ihrer Untersuchung gezogen haben, machen sie auf einer Website öffentlich zugänglich. Nutzer können angeben, ob sie Android oder iOS nutzen und welche persönlichen Daten sie am meisten schützen wollen. Die Seite empfiehlt für ausgewählte Anbieter, ob die Web-Anwendung oder die App empfehlenswert ist.

Analsye auf weitere Länder ausweiten

Beispielsweise ist die Anwendung von Ebay im Webbroser besser, wenn jemand Wert darauf legt, dass der Standort nicht übermittelt wird. Bei Starbucks ist die App diskreter in Bezug auf Lokalisierung, dafür verrät sie den Unique Identifier, die spezifische Wiedererkennungsnummer des Smartphones. Die ausgewählten Anbieter sind eher US-spezifisch. Wünschenswert wäre, die Seite noch auf andere Länder anzupassen.

Mehr über die Empfehlungswebseite:

Shownotes
Datenschutz
Ob Web oder App: Online-Dienste leaken unsere Daten
vom 14. September 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Michael Gessat, DRadio-Wissen-Netzreporter