Die Schweiz ist schön, aber für Touristen teuer. Darum sind in den letzten Jahren immer weniger Reisende aus Europa ins Land gekommen. Die Schweiz lädt jetzt vermögende Urlauber aus den Golfstaaten ein und wirbt in Soap-Operas.

Arabische Touristen geben im Urlaub mehr Geld aus als Reisende aus Europa. Darum lockt die Schweiz nun besonders diese Menschen zu sich ins Land. Die Schweiz hat das arabische Fernsehen für seine Tourismuswerbung entdeckt, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Korrespondent Dietrich Karl Mäurer. 

"Die Tourismusorganisation der Schweiz hat arabische TV-Produzenten kontaktiert und gesagt: 'Dreht doch hier bei uns! Wie zahlen den Flug!'"
Dietrich Karl Mäurer, Deutschlandfunk-Nova-Korrespondent

Markus Berger, Pressesprecher vom Verband Schweiz Tourismus, erklärt, dass die Bilder aus dem Fernsehen bei den Zuschauerinnen und Zuschauern Begehren auslösen. In Zahlen könne man den Werbeeffekt nicht messen, aber man wolle diese Strategie fortsetzen.

"Wir wissen, wenn diese Bilder ausgestrahlt werden, wird da direkt nachgefragt, ob man da Urlaub machen kann."
Markus Berger, Schweiz Tourismus

Die Darstellerinnen aus den arabischen Soaps sind sehr aktiv bei Twitter und Instagram, so Korrespondent Mäurer. "Sie posten bei den Dreharbeiten schöne Bilder etwa von sich und dem Matterhorn." Das sorge auch für einen Werbeeffekt. 

Die Hotels und Restaurants in der Schweiz haben ihre Küchen auch auf die arabischen Gäste ausgerichtet: Es gibt Speisekarten auf Arabisch mit Halāl-Gerichte.

Reiseziel Natur

Laut Statistiken kommen vor allem wohlhabende junge Frauen aus den Golfstaaten in die Schweiz um Urlaub zu machen, so Mäurer. Aber sie reisen nicht allein, sondern bringen oft gleich noch viele Familienmitglieder mit. Beliebt sind dabei die Regionen um große Flughäfen, wie Genf, Bern, Zürich oder auch Interlaken. 

Und auch die Natur ist den arabischen Gästen wichtig, denn die ist ein Kontrastprogramm zu ihrer sandigen und heißen Heimat. 

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Shownotes
Tourismus
Die Schweiz wirbt um arabische Touristen
vom 17. März 2018
Moderatorin: 
Donya Farahani
Gesprächspartner: 
Dietrich Karl Mäurer, Deutschlandfunk-Nova-Korrespondent