Zwar geht in Deutschland das Vertrauen in den Journalismus weiter zurück, die Sorge vor Falschinformationen in den Nachrichten ist aber so gering wie in kaum einem anderen Land. Wir diskutieren die Trends des digitalen Nachrichten-Konsums.

Den höchsten Neutralitätsanspruch haben die Deutschen an Nachrichten. Am liebsten lassen sich die Franzosen mit Gegenmeinungen konfrontieren, während die Spanier die größte Gruppe an Nachrichtenkonsumenten hat, die am liebsten nur Nachrichten konsumieren, die die eigene Meinung bestätigen. Das zeigt der neue Digital News Report, der vom Reuters Institute an der Oxford University herausgegeben wurde.

38 Prozent der weltweit 80.000 Befragten haben Vertrauen in Nachrichtenmedien. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von vier Prozentpunkten. In Deutschland liegt das Vertrauen immerhin noch bei 45 Prozent - ein Rückgang von zwei Prozentpunkten.

"In allen Ländern bevorzugt die Mehrheit neutrale Nachrichten. Von Land zu Land fallen aber große Unterschiede ins Auge. Besonders in Deutschland, Japan, Großbritannien und Dänemark ist dies ausgeprägt – alles Länder mit einem starken und unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Präferenz für gefärbte Nachrichten ist am stärksten in Spanien, Frankreich und Italien."
Die Autoren des Digital-News-Reports

Weitere interessante Details:

  • Das Smartphone hat den Computer als Top-Gerät für den Nachrichten-Konsum abgelöst
  • Die Rückkehr der E-Mail
  • Eine größere Zahlbereitschaft für Journalismus
  • Große Sorgen um die Zukunft des Lokaljournalismus
  • Deutschland hinkt beim Anteil der Podcast-Hörer im Vergleich mit anderen Ländern hinterher

Daniel Fiene und Herr Pähler diskutieren in dieser Ausgabe Eine Stunde Was mit Medien zusammen mit ihren Gästen Anne-Kathrin Gerstlauer (ehemals watson.de und Zeit Campus) und Simon Hurtz (Social Media Watchblog, Süddeutsche.de) den Digital News Report.

Shownotes
Digital News Report
Weniger Vertrauen in Journalismus
vom 18. Juni 2020
Moderatoren: 
Daniel Fiene und Sebastian Pähler