Per Sprachapp oder auf den letzten Drücker mit dem Vokabeltrainer im Zug oder im Flieger – vor einer Reise ins Ausland wollen viele von uns die Basics der Landessprache zumindest im Ansatz beherrschen. Anna und Judith erzählen, wie sie selbst Sprachen gelernt haben. Und der Mediendidaktik- und Digitalisierungsexperte Daniel Otto erklärt, ob und wie euch eine Sprachapp beim Lernen helfen kann.
Wo früher dicke Bücher gewälzt wurden, machen heute Sprachapps das Lernen leichter. Egal welche Sprache – spielerisches Lernen soll uns schnell und effektiv helfen, eine Sprache zu erfassen. Anna ist beim Versuch, Spanisch zu lernen, mit der App allerdings gescheitert. Beim Pauken von Norwegisch konnte die App sie immerhin unterstützen. Für sie ist klar, dass es besonders auf die intrinsische Motivation ankommt, wenn es um neue Sprachen geht.
"Sprachapps sind schon wirklich eine gute Sache, um in eine Sprache wieder reinzukommen oder bilden am Anfang eine gute Motivation zum Lernen einer Sprache."
Mediendidaktik- und Digitalisierungsexperte Daniel Otto unterstreicht, dass es vor allem auf die eigene Motivation ankommt, wenn es um das Lernen einer Sprache geht. Die spielerische Herangehensweise kann dabei aber unterstützen, eine App ist immer verfügbar, und das Lernniveau ist anpassbar. Dennoch verlieren Menschen häufig sehr schnell das Interesse, an ihren Sprachkenntnissen zu feilen – auch mit der App.
Mit Challenges zum Sprachgenie
Judith lernt gerade Serbokroatisch. Sie spricht neun Sprachen fließend und vier ein wenig. Wer so viel Erfahrung hat, der weiß, worauf es beim Sprachenlernen ankommt. Judith nimmt sich immer eine Challenge vor: Sie lernt so schnell und effizient, dass sie sich nach 90 Tagen eine Viertelstunde lang fließend in einer neuen Sprache über Filme oder Bücher unterhalten kann.
"Ich möchte mich mit meinen Kollegen vom Balkan herzlicher verständigen. Es ist eine andere Erfahrung, wenn man sich mit den Leuten in ihrer Sprache verständigen kann."
In manche Sprachen investiert Judith dabei mehr Zeit und in andere weniger. Warum sie eine Sprache auswählt, ist ganz unterschiedlich. Serbokroatisch möchte Judith lernen, um sich mit ihren Kollegen vom Balkan besser austauschen zu können. Eine Reise nach Litauen hat sie dazu gebracht, immerhin 200 Wörter Litauisch zu lernen, auch wenn sie nicht so viel Lust auf die Sprache hatte.
Tipps für das Lernen einer Sprache
1. Tipp
Daniel Otto erklärt, dass es häufig auf die richtige Balance ankommt. Informelles Lernen über eine App, Filme oder Musik kann mit formellem Lernen im Klassenraum oder in einer Sprachschule kombiniert werden.
2. Tipp
Ihr solltet zunächst mit den Vokabeln anfangen, die ihr wirklich braucht und für die ihr euch am meisten interessiert, rät Judith. Bei einer Unterhaltung kommt es ihr darauf an, etwas über sich selbst erzählen zu können – andere interessieren sich mehr für die touristischen Phrasen. Grammatik rät sie erstmal außer acht zu lassen.
3. Tipp
Anna berichtet, dass zum Beispiel Bus- und Bahnfahrten zum informellen Lernen genutzt werden können – um einfach zwischendurch in der App ein bisschen zu üben.
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