Die russische Tennisspielerin Maria Scharapowa ist bei einem Doping-Test positiv auf Meldonium getestet worden. Seit Januar steht das Mittel auf dem Index.

Meldonium ist ein Medikament, das unter dem Namen Mildronat vertrieben wird. Hergestellt wird es in Lettland und vor allem nach Russland und andere Länder der Region exportiert. In Deutschland ist es nicht zugelassen, aber nicht, weil es besonders gefährlich ist, sondern nur weil der Hersteller die Zulassung nicht beantragt hat. Mildronat ist ein Herzmedikament, das die Durchblutung fördert. Es verhindert, dass Fettsäuren im Körper oxidieren, wodurch Ablagerungen im Gewebe entstehen können. Klingt harmlos.

Seit Januar verboten

Die Deutsche Sporthochschule hat die Wirkung auf Sportler getestet: Leistungssteigerung, schnellere Erholungsphase nach sportlicher Anstrengung und höhere Motivation sind festgestellt worden. Das Medikament wird hochdosiert eingenommen. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Seit Januar 2016 steht das Medikament auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada). Bis dahin war es erlaubt. Weil das Medikament aber in fast jeder sechsten Dopingprobe in den osteuropäischen Ländern auftauchte, hat die Wada es verboten.

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Auch Maria Scharapowa nimmt Meldonium seit zehn Jahren. Weil in ihrer Familie Diabetes-Erkrankungen vorkommen, habe ihr Arzt ihr Mildronat verschrieben. Für das Doping übernimmt Maria Scharapowa die volle Verantwortung, hat sie erklärt.

Mehr über den Doping-Fall Scharapowa:

Shownotes
Doping
Plötzlich positiv
vom 08. März 2016
Moderator: 
Manuel Unger
Gesprächspartnerin: 
Anneke Schaefer, DRadio Wissen