Das Modell der Online-Versteigerung galt mal als innovativ. Heute ist Ebay eine Verkaufsplattform von vielen. Zwar ist Ebay nach wie vor eine weltweit bekannte Marke, aber schon seit längerem fehlt es an innovativen Ideen.
Vor 25 Jahren, am 3. September 1995, wurde Ebay gegründet – noch vor Google und kurz nach Amazon. Schnell galt Ebay als der große Star der Tech-Branche.
Ebay begann als digitaler Marktplatz. Die Auktions-Funktion kam später dazu, sie machte Ebay berühmt. Ebay rückte sie auch in ihre Werbebotschaften. "3, 2, 1… meins" wurde in Deutschland eine bekannte Redewendung.
"Vor allem erinnert man sich an manche Ausnahmesituation vor dem Rechner, wenn man ein supergünstiges Angebot schießen wollte und dann am Ende in der letzten Sekunde doch noch überboten wurde."
Heute ist Ebay eine Verkaufsplattform von vielen. Produkte werden seltener versteigert als früher. Private Verkäufe von Gebrauchtem finden eher über Ebay Kleinanzeigen statt. Ebay ist inzwischen hauptsächlich eine Marktplattform für Händler, die sie als (Ergänzung zum eigenen) Online-Shop nutzen. Damit konkurriert Ebay inzwischen mit vielen anderen Anbietern, hauptsächlich mit Amazon.
Den Zustand Ebays zu beschreiben, ist nicht ganz einfach. Einerseits...
- sind bei Ebay über eine Milliarde Produkte gelistet
- beschäftigt das Unternehmen 13.000 Mitarbeiter
- ist Ebay in vielen Ländern aktiv und eine weltweit bekannte Marke.
Andererseits...
- macht Ebay schon länger keine Schlagzeilen mehr mit innovativen Ideen und Produkten
- ist Ebay zu einer Marktplattform geworden, die große Konkurrenz hat
- scheinen die Investoren eher Interesse an einem hohen Aktienwert als einem nachhaltigen Geschäftsmodell zu haben.
"Heute nun ist Ebay eine große Verkaufsplattform unter vielen. Es ist kein spannendes Internetprojekt mehr wie früher."
Ebay war an der Börse sogar mal mehr Wert als Amazon. Heute sind die Rollen klar verteilt: Amazon wird mit 1600 Milliarden US-Dollar bewertet, Ebay mit 40 Milliarden.