Am 13. November 2015 töteten Islamisten in Paris bei Angriffen auf die Konzerthalle Bataclan, die Fußballarena Stade de France und auf eine Reihe von Bars und Restaurants 130 Menschen. Es war der schwerste Anschlag in der jüngeren Geschichte Frankreichs. Hat sich das Nachtleben in der Stadt seitdem verändert?
Nach einer langen Pause wird das Bataclan am 12. November 2016 wieder eröffnet. Das erste Konzert im renovierten Pariser Musikclub spielt Sting - vor Opfern und Angehörigen der Terroranschläge sowie geladenen Gästen.
"Alle wollen, dass es weitergeht."
Die Stimmung sei mittlerweile wieder einigermaßen normal, sagt Emma Sprang. Die Pariserin ist 22 Jahre alt, lebt in der französischen Hauptstadt und studiert dort Germanistik. In ihrem Freundeskreis sei niemand, der gar nicht mehr ausgehe - allerdings aber eher in Gruppen als alleine, sagt Emma. Selbst sei sie seit den Anschlägen nur einmal auf einem Konzert gewesen, bei dem sie tatsächlich auch ein mulmiges Gefühl hatte.
Emma hat das Gefühl, dass die Pariser eine stärkere Gemeinschaft geworden seien, man achte mehr aufeinander und sei nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich. Auf jeden Fall hätten sie seit den Anschlägen ein größeres Sicherheitsbedürfnis.
"Wir achten mehr aufeinander."
Es gebe viel mehr Polizisten und Soldaten, die die ganze Nacht an den Veranstaltungsorten unterwegs sind. Vor allem dort, wo die Anschläge stattgefunden haben. Die starke Polizeipräsenz empfindet sie aber nicht als Einschränkung.
"Die Sicherheitskontrollen haben deutlich zugenommen, an vielen Orten werden die Taschen durchsucht, bevor man in einen Club hineinkommt."
Emma hofft, dass mit Zeit die Kontrollen wieder weniger werden und sich die Lage weiter entspannt. Denn solange die Polizeipräsenz so stark sei, schüre das in der Bevölkerung auch weiter Angst.