Diese Woche neu im Kino: Matt Damon als vergessener Astronaut auf dem Mars, die Geschichte von Lance Armstrong und die Mockumentary über einen durch die Zeit gereisten Hitler.
Berlin, 2014. In einem Hinterhof erwacht ein ordentlich ramponierter Mann mit Seitenscheitel und verdächtig kurzem Schnäuzer. "Er" ist es. "Er ist wieder da", so heißt das Buch, so heißt auch dessen Verfilmung. Es geht um Hitler, dem 2014 natürlich niemand glaubt, den alle für einen Spinner oder Verrückten halten und den keiner ernst nimmt: History repeating, im bitter-ironischsten Sinn. Im Film ist noch einmal extra bedrückend, dass einige Szenen als Mockumentary gedreht wurden. Und die zeigen Menschen in diesem Land, die vor laufender Kamera (und nicht ohne Stolz) zugeben, dass sie "sofort dabei wären". Gesellschaftssatire trifft Sozialdrama.
Christoph Maria Herbst
"Er ist wieder da" war erst als Buch, dann als Hörbuch ein Bestseller, diese Woche kommt die Geschichte ins Kino. Ein irgendwie durch die Zeit gereister Adolf Hitler, der im Berlin des Jahres 2014 erwacht und nicht weiß, wie er da hin geraten ist. Nicht gespielt von Kult-Stromberg Christoph Maria Herbst, der das Hörbuch eingesprochen hatte, Christoph ist im Film in einer anderen Rolle zu sehen. In welcher und warum, das kann er uns heute Abend selbst erklären, er ist unser Gast in Eine Stunde Film.
"Ich habe mir schon genug Energie von dieser Figur aufgehalst. Und das lässt einen nicht unbeteiligt, das muss ich echt sagen."
Aufstieg und Fall von Lance Armstrong
Das anschaulichste Beispiel für einen in den Himmel gelobten Sport-Star, der anschließend tiefer nicht hätte fallen können, ist ohne Zweifel Lance Armstrong. Der, der den Krebs überwand und dann glorreiche siebenmal die Tour de France gewann - bis heraus kam, dass er von Anfang an einer der schlimmsten Dopingsünder aller Zeiten war. Ein Stoff wie gemacht für Hollywood. Im Film "The Program - Um jeden Preis" spielt Ben Foster den Rad-Profi Lance Armstrong. Gestützt auf das Buch des Sportjournalisten David Walsch ist dabei einer der spannendsten Sportfilme der vergangenen Jahre heraus gekommen.
Matt allein auf dem Mars
Außerdem neu im Kino: "Der Marsianer - Rettet Mark Watney". Matt Damon spielt den Astronauten Mark Watney, der versehentlich von seiner Crew auf dem Mars zurückgelassen wird - völlig alleine. Nach Tom Hanks ("Cast Away - Verschollen"), Will Smith ("I Am Legend") und Sam Rockwell ("Moon") ist Matt Damon damit der nächste Hollywood-Robinson-Crusoe, der in einer One-Man-Extremsituation-Show ums Überleben kämpft. Für "Alien"-Erfinder und Regisseur Ridley Scott ist es nach dem - zumeist verrissenen - "Prometheus" der glückliche Beweis dafür, dass er doch noch richtig gute Science-Fiction drauf hat.