Vor 70 Jahren, 1946, fallen in Nürnberg die Urteile gegen 24 der wichtigsten NS-Kriegsverbrecher - darunter Herman Göring und Rudolf Heß. Die Anklagepunkte: Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. 2002, 56 Jahre später, nimmt in Den Haag der Internationale Strafgerichtshof seine Arbeit auf - eine Folge der Nürnberger Prozesse.

Niklas Frank ist Journalist, Jahrgang 1939 und Sohn von Hans Frank, der als Generalgouverneur der Nazis in Polen eingesetzt war. Hans Frank galt als "Schlächter von Polen". 1946 wurde er in Nürnberg zum Tode verurteilt. Niklas Frank war damals sieben Jahre alt. Im Interview mit Markus Dichmann spricht er über die Nazivergangenheit seines Vaters.

"Ich bin total gegen die Todesstrafe, aber meinem Vater gönne ich diesen Tod. Den hat er wirklich verdient."
Niklas Frank ist froh, dass sein Vater tot ist

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Manfred Görtemaker von der Uni Potsdam erklärt, welche Bedeutung die Nürnberger Prozesse in der Nachkriegszeit hatten.
  • Christoph Safferling von der Uni in Erlangen-Nürnberg erklärt die Vorbildfunktion der Nürnberger Prozesse für den Internationalen Strafgerichtshof.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erklärt, wie die Stimmung in Deutschland zum Zeitpunkt der Nürnberger Prozesse war und nach welchem Recht geurteilt wurde.
Shownotes
Völkerrecht
Von Nürnberg nach Den Haag
vom 06. Mai 2016
Moderation: 
Markus Dichmann