Darf eine Geschichte zu Ende gehen, wenn sie so einflussreich, so erfolgreich und so prägend gewesen ist? Ja, natürlich darf sie zu Ende gehen. Wichtig ist nur, dass nicht andere diese Geschichte beenden, sondern dass man selber bestimmt, wann Schluss ist. So machen es A Tribe Called Quest.
Nach 18 Jahren kreativer Auszeit haben A Tribe Called QuestTribe Called Quest das erste gemeinsame, musikalische Lebenszeichen und damit auch ihr finales Album veröffentlicht: "We got it from here… Thank you 4 your service".
Es ist im wahrsten Sinne auch ein musikalisches Vermächtnis, denn A Tribe Called Quest hatten bereits im vergangenen Jahr angekündigt, dass es ein allerletztes Album geben soll. Im Frühjahr 2016 verstarb dann Phife Dawg an den Folgen seiner Diabetes-Erkrankung - und doch ist er dabei, weil er noch vor seinem Tod im Studio war, um seine Parts aufzunehmen.
Ein musikalisches Vermächtnis also und ein Album, das innerhalb der Band wieder für Frieden gesorgt hat. Q-Tip und Phife Dawg haben sich viele Jahre gegenseitig so richtig schön angekotzt und sich für die letzten Aufnahmen immerhin wieder so weit vertragen, dass sie zusammen ins Studio gehen konnten.
HipHop kann eben auch politisch sein
HipHop transportiert schon lange nicht mehr nur, wer das teuerste BlingBling hat, wer die fetteste Karre fährt oder die heißeste Lady am Start hat. HipHop transportiert auch eine politische Haltung einnehmen kann, so wie A Tribe Called Quest auf dem Track “We the people”. Darin thematisiert Q-Tip Politikverdrossenheit, sowie Donald Trumps Absichten, Muslime und Mexikaner auszuweisen und seine ablehnende Haltung gegenüber Schwarzen und Schwulen.
Ja, A Tribe Called Quest, so kann man abtreten.