Ihn stresst der Plan, sie die Planlosigkeit: Elli und Gabriel reisen gemeinsam um die Welt. Kerstin Heuwinkel lehrt Tourismus-Management und erklärt, warum der Reisestil nicht nur von der eigenen Persönlichkeit abhängt.

Monate vorher alles ganz genau planen und genau wissen, was man unternimmt oder doch lieber spontan los und weg? Elli und Gabriel sind gerade zusammen auf Weltreise und haben das Glück, sich, was ihre Reisegewohnheiten angeht, richtig gut zu ergänzen: Sie plant, er ist fürs Spontane zuständig.

Der Reisestil muss zur Persönlichkeit passen

Sie kümmert sich darum, dass das nächste Ziel steht und alle Informationen, Dokumente und was man noch so alles braucht, parat liegen. Sind sie dann erst einmal vor Ort, wechseln sie in Gabriels Modus: langsam ankommen und Tagesablauf und Reiseroute spontan angehen.

"Für mich ist das Planen ein richtiger Stresspunkt."
Gabriel über seine liebste Art zu reisen

Trotzdem sagt sogar Gabriel, dass man auf jeden Fall vor der Reise intensiv in die Planung einsteigen sollte. Dazu gehört es, sicherzustellen, dass man internationale Führerscheine hat, um in den jeweiligen Ländern Roller oder Autos mieten zu können. Manche Länder wie Kuba verlangen zum Beispiel eine sogenannte Gesundheitserklärung, außerdem sollte man sich zeitig um die Einreisebestimmungen und Visavorgaben informieren.

"Spontan reisen ist teurer, gerade wenn man aktuelle Flug- und Hotelpreise betrachtet. Wenn man im Voraus bucht, kann man da wirklich viel sparen."
Elli über die Kosten des spontanen Reisens

Zwar gäbe es nicht mehr diese Last-Minute-Angebote wie früher – also einfach spontan mit einem gepackten Koffer zum Flughafen fahren und einen Schnapper abgreifen. Dennoch gebe es immer wieder kurzfristige Angebote vor allem in Länder und Regionen, die nicht zu den Mainstreamreisezielen gehören wie die Türkei, Spanien oder Italien, erklärt Kerstin Heuwinkel, Professorin für Internationales Tourismusmanagement an der Hochschule Saarbrücken. Allerdings, fügt sie hinzu, wird das wohl nicht für diese Sommerferien gelten. Vieles sei schon ausgebucht, die Preise seien hoch.

Last Minute war gestern, heute geht spontan reisen anders

Wer also sparen oder zumindest nicht exorbitant viel Geld ausgeben und trotzdem organisiert reisen möchte, muss vorher planen. Das sei vor allem für Berufstätige sowieso die einzige Option, so Kerstin Heuwinkel. Denn wenn man nur zwei Wochen Urlaub genehmigt bekommen habe, wolle man alles daransetzen, dass diese Zeit so perfekt wird wie möglich.

"Auf der einen Seite sind heute noch dieselben Reiseziele beliebt wie vor dreißig Jahren: Italien, Spanien und die Türkei. Auf der anderen Seite wollen immer mehr Menschen so individuell wie möglich reisen."
Kerstin Heuwinkel, Professorin für Internationales Tourismusmanagement an der Hochschule Saarbrücken

Wer nur eine recht kurze Zeit Urlaub hat und trotzdem spontan reisen will, für den hat Kerstin Heuwinkel folgenden Tipp: sich einfach aufs Fahrrad schwingen oder ins Auto setzen und losfahren. So könne man neue Ecken entdecken, die vielleicht am nicht anderen Ende von Europa oder der Welt liegen, aber eine überraschend entspannte Zeit haben und und einfach mal sein, ohne viel zu planen.

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Shownotes
Einfach drauf los oder mit Plan
Wie wir reisen
vom 07. Juli 2023
Moderation: 
Shalin Rogall
Gesprächspartner: 
Elli und Gabriel reisen gemeinsam um die Welt
Gesprächspartnerin: 
Elli und Gabriel
Kerstin Heuwinkel, Professorin für Internationales Tourismusmanagement an der Hochschule Saarbrücken
  • Elli und Gabriel reisen gemeinsam um die Welt. Sie eher planvoll, er eher planlos.
  • Kerstin Heuwinkel lehrt Tourismus-Management. Das Reiseverhalten bleibt ziemlich traditionell, sagt sie.