Die Energiepreise waren schon hoch, aber der Krieg in der Ukraine lässt sie weiter steigen. Ein Lieferstopp von Öl und Gas aus Russland würde der Regierung in Moskau schaden. Doch das hätte auch Auswirkungen auf uns und bedeutet: Energie sparen.

55 Prozent der Gasimporte in Deutschland kommen aus Russland sowie 35 Prozent des eingeführten Rohöls. Die Bundesregierung fürchtet, dass ein Lieferstopp die Wirtschaft hart treffen würde und auch die Versorgung in Gefahr sei.

Doch nachdem die USA ein Embargo für Öl aus Russland verhängt haben, wächst der Druck auf die deutsche Politik, so Jürgen König aus dem Dlf-Hauptstadtstudio.

Hier hört ihr das ganze Interview mit Jürgen König aus dem Dlf-Hauptstadtstudio zu einer möglichen Energiepolitik ohne Russland
"Eine Milliarde Euro pro Tag nimmt Russland für seine Energielieferungen ein."

Und auch in Deutschland selbst gibt es Stimmen aus der Wissenschaft, die sagen, dass ein Lieferstopp möglich, aber auch wichtig sei.

Tipps zum Energiesparen: Richtig heizen, richtig lüften

Die Diskussion um die Energiepolitik trifft auch direkt die Verbraucher*innen. Die steigenden Preise haben Auswirkung. Energie zu sparen macht Sinn, auch der Umwelt und dem Klima zu liebe.

Ein sehr einfacher Tipp zum Energiesparen heißt natürlich: weniger heizen. "Jedes Grad mit dem man die Wohnung weniger erwärmt, bringt ungefähr sieben Prozent weniger Gas- oder Ölverbrauch", sagt Georg Ehring aus der Dlf-Umweltredaktion.

Zum richtigen Heizen gehört aber auch das richtige Lüften. Um für frische Luft zu sorgen, solltet ihr querlüften. Das heißt: Die Fenster weit öffnen, nicht nur kippen. Und nach wenigen Minuten wieder schließen. Die Luft ist dann komplett ausgetauscht. Und: "Die Heizenergie wird so viel besser ausgenutzt", sagt Georg Ehring.

Und es gibt noch mehr Tipps für den Haushalt:

  • Möbel von den Heizkörpern wegrücken, damit die warme Luft besser zirkulieren kann.
  • Die Heizkörper entlüften, damit es in den Räumen gleichmäßig warm wird. Das spart Heizenergie.
  • Es gibt smarte Thermostate, die sich per App bedienen lassen. Auch die können Heizkosten einsparen.
  • Deckel auf den Topf beim Kochen.
  • Statte einem großen Fernseher lieber einen kleinen. Große Modelle sind Energieschleudern, so Georg Ehring.
  • Und natürlich: überflüssiges Licht aus!

Neben dem Heizen gibt es einen weiteren wichtigen Faktor, nämlich Mobilität. Falls ihr Auto fahrt, haltet die zulässige Geschwindigkeit ein. Ein Mittelklassewagen verbraucht im Schnitt bei Tempo 100 auf der Autobahn sechs Liter; bei Tempo 160 sind es zehn Liter. Und falls ihr euch ein neues Auto zulegen wollt, dann ist ein kleines sinnvoller.

"Autos werden ja immer größer. Aber das erhöht den Kraftstoffverbrauch."
Georg Ehring, Dlf-Umweltredaktion

Alternativ zum Auto ist natürlich Radfahren eine gute und preiswerte Variante. Ebenso Busse und die Bahn zu nutzen, falls möglich. Auf dem Land ist es allerdings oft schwierig auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen.

Die Energiepreise werden weiter steigen

Sparen ist das eine. Die Energiepreise werden dennoch wohl weiter steigen.

Falls ihr direkt Kundin oder Kunde bei einem Energieunternehmen seid, dann muss euch dieses vorab informieren, wenn es die Preise erhöht. Anders ist es, wenn ihr zur Miete wohnt und der Vertrag über Vermieterin oder Vermieter läuft. Dann werden die über eine Preiserhöhung informiert. Deshalb ist es gut, die Preisentwicklungen zu verfolgen, damit keine hohe Nachzahlung droht.

Shownotes
Gas und Öl aus Russland
Energie-Krise: Wie sich zu Hause Energie sparen lässt
vom 09. März 2022
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Georg Ehring, Dlf-Umweltredaktion