Die Story des neuen PC-Games "Metro Exodus" ist nicht neu, aber das Spiel könnte trotzdem den Markt durcheinanderbringen, sagt unser Reporter. Denn es wird auf der Plattform Epic angeboten, die damit den Marktführer Steam herausfordert.
In "Metro Exodus" herrscht Weltuntergangsstimmung: Nach einem Atomkrieg kämpfen wir als Überlebende in den U-Bahn-Schächten Moskaus gegen Monster und Mutanten – und suchen andere Überlebende. Unser Reporter Thomas hat das Spiel für uns gespielt. Er sagt: "Metro Exodus" ist ein gut gemachter Shooter mit einer spannenden Story.
Epic will das neue Steam werden
Das Besondere: Angeboten wird "Metro Exodus" ausschließlich im Epic Store. Damit ist es das erste große Spiel, das nicht auf der etablierten Spieleplattform Steam erscheint. Steam war bisher für PC-Gamer unverzichtbar. Denn egal, ob wir ein Spiel digital oder im Laden gekauft haben – wir mussten bei rund 90 Prozent aller Computerspiele Steam nutzen.
"Es ist dasselbe Prinzip wie bei Steam. Aber der Epic Store will dem großen, übermächtigen Monopolisten jetzt Konkurrenz machen."
Im Prinzip ist Steam eine Bibliothek für Games: Da sammeln wir unsere Spiele und können neue kaufen und runterladen. Und es ist ein Kopierschutz: Wir müssen uns registrieren – und aktivieren beispielsweise auf Steam Spiele, die wir im Laden gekauft haben. Mit "Metro Exodus" will Epic das vermeintliche Monopol von Steam nun aufbrechen und der Plattform Konkurrenz machen.
Blockbuster-Spiele sollen Epic helfen
Epic funktioniert genauso wie Steam – für die Spielerinnen und Spieler ist also gar nichts anders, sagt Thomas. Bei den Spielentwicklerinnen und Spieleentwicklern ist das anders: Wenn sie bei Steam ein Spiel verkaufen, müssen sie circa 30 Prozent abgeben – bei Epic sind es nur 12 Prozent.
Thomas hat auch mit Tom Kersten von Mimimi Productions gesprochen. Mimimi Productions haben ihr Spiel "Shadow Tactics" sehr erfolgreich auf Steam verkauft. Tom Kersten glaubt, dass Epic jetzt richtige Blockbuster-Spiele braucht – denn nur so wechseln Spielerinnen und Spieler von Steam zu Epic.
"Die Frage ist, ob das von der Größenordnung dann schon reicht, um wirklich die Käufer zu überzeugen, in den Epic-Store zu gehen und vor allem, und darum geht’s ja letztlich auch Epic dann auch, darüber dann zu bleiben."
Neuling Epic könnte zur Gefahr für Steam werden
Der Anreiz muss also groß sein: Denn die meisten Spielerinnen und Spieler haben erst mal gar keine Lust, sich bei einer weiteren Plattform anzumelden, sagt Thomas. Steam habe Epic auch erst nicht als Gefahr gesehen. Dabei war es bei Steam ähnlich, als die Plattform vor 15 Jahren an den Start ging. Heute gibt es 125 Millionen aktive User dort, die alle potenzielle Käufer sind – eine riesige Marktmacht also.
"Als die vor 15 Jahren an den Start gingen und die ersten Spiele nur bei Steam erschienen sind, gab es einen riesigen Aufschrei. Heute ist Steam nicht mehr wegzudenken."
Aber hinter dem Epic Store steckt eine Firma, die bereits sehr erfolgreich ist: Sie hat das Spiel "Fortnite: Battle Royale" auf den Markt gebracht – und das ist sehr erfolgreich. Rund drei Milliarden Dollar hat das Unternehmen damit eingenommen. Das ist eine extrem volle Kriegskasse, sagt Thomas. Epic ist somit eine er wenigen Spielefirmen, die es überhaupt mit Steam aufnehmen kann. Das findet auch Tom Kersten von Mimimi.
"Die Grundvoraussetzungen sind da. Weil sie halt auch eben bereit sind, wirklich sich auch an Steam zu reiben, und auch teilweise gegen den Willen der Kunden sozusagen Spiele von Steam wegzustehlen, und setzen dann darauf, dass die Spieler trotzdem bereit sind, die Spiele bei ihnen zu kaufen."
Thomas sagt, dass nicht sicher ist, was Epic dafür tun musste, damit "Metro Exodus" exklusiv im Epic Store erscheint – auch die Pressestelle für die Vermarktung von "Metro Exodus" wollte ihm nichts sagen. Sehr wahrscheinlich ist wohl, dass eine Menge Geld geflossen ist. Und Thomas glaubt: "Wenn irgendjemand das Monopol von Steam brechen kann – dann ist es Epic mit seinen Fortnite-Milliarden."
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