Sie sind Anfang 20, studieren und übernehmen Verantwortung für ihr Leben. Trotzdem fühlen sich Konrad und Laetitia vom "StufeDrei"-Podcast nicht immer erwachsen. Sie betrachten Erwachsenwerden viel mehr als eine Entwicklung.
Zum ersten Mal hat sich Laetitia erwachsen gefühlt, als ihre Eltern ihr gesagt haben, sie soll beim Klamotten shoppen und beim Essen einkaufen mal selbst Entscheidungen treffen. Dadurch sei sie gezwungen gewesen, selbständiger zu sein.
"Je erwachsener man wird, desto mehr Verantwortung muss man übernehmen."
Konrads Coming-of-Age-Moment war, als er beschloss, ins Internat zu gehen und später auch in einer anderen Stadt zu studieren. Doch mit dem Auszug sei er nicht plötzlich ein vollkommen erwachsener Mensch gewesen: "Erwachsensein ist ein Zustand, der, glaube ich, ziemlich schwer zu erreichen ist. Es ist eher der Prozess, immer weiterzugehen und neue Stufen zu überschreiten."
Dazu gehört auch, dass der Körper sich verändert, wenn die Pubertät einsetzt. Eine weitere Entwicklung sei der Jobeinstieg mit Mitte, Ende 20. Irgendwann würde auch die Familiengründung dazukommen. "Das Erste hat mit dem Letzten fast nichts zu tun, und trotzdem sind es Prozesse des Erwachsenwerdens", beobachtet Konrad.
Erwachsenwerden als Prozess betrachten
Diese Entwicklung zum Erwachsenwerden sei nicht immer einfach, merkt der 20-Jährige an. "Ich glaube, dass der Weg dahin ein sehr beschwerlicher ist, der sich immer weiter zieht." Manchmal würde Konrad sich auch selbst fragen: "Wann hört es endlich auf? Warum fallen mir die Entscheidungen so schwer?"
Vollkommen auf der Erwachsenen-Stufe angekommen - so fühlen sich die beiden noch nicht. Für Laetitia hat das Gefühl viel mit ihrem Berufsleben zu tun. Gerade habe die Studentin zwar einen Aushilfsjob, aber das sei nur ein "Übergangsding". Ein "richtiger Job" würde ihr nochmal ein anderes Gefühl geben.
"Richtig erwachsen werde ich mich vielleicht erst fühlen, wenn ich tatsächlich einen festangestellten Job habe."
Laetitia und Konrad wollen auch einiges anders machen als die Erwachsenen, die sie heute kennen. "Ich möchte zuhören", sagt Laetitia. "Ich möchte immer ein offenes Ohr haben für Menschen, die jünger sind als ich."
Sie selbst habe oft das Gefühl, dass Erwachsene sie oft belächeln, weil sie noch jung ist. "Auch junge Menschen haben Erfahrungen gemacht und berichten aus einem Blick heraus, den Erwachsene vielleicht inzwischen schon wieder verloren haben", meint die 20-Jährige.
Konrad möchte Akzeptanz vermitteln, besonders in seinem angestrebten Beruf als Lehrer. Er will ein vertrauensvolleres Verhältnis zwischen Älteren und Jüngeren: "Dass erstmal alles okay ist und dass es keine Tabus gibt."
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