"Jetzt probier doch mal wenigstens!" Kennt ihr den Satz auch noch aus eurer Kindheit? Haben Eltern immer gerne gesagt, wenn man was nicht mochte. Dabei können viele nicht anders: Am Essen zu Mäkeln ist nämlich genetisch.
Der Kampf ums Aufessen am Tisch abends könnte sich in Zukunft vielleicht etwas entspannen. Wie viel am Essen rumkritisiert wird, liegt nämlich nicht nur an der Erziehung, sondern auch an den Genen. Das haben Forscher an Zwillingspaaren untersucht.
Verglichen haben sie das Essverhalten von eineiigen und zweieiigen 16 Monate alten Zwillingen. Die Eltern mussten angeben, ob ihre Kinder eher viele oder wenig verschiedene Sachen mögen oder ob sie sich anstellen, wenn sie neue Sachen probieren sollen.
Da zweieiige Zwillinge nicht genetisch identisch sind, kann man gut den Vergleich ziehen, da man ja davon ausgehen kann, dass sie dieselbe Erziehung genießen.
Die Studie hat gezeigt, dass das Essverhalten der eineiigen Zwillinge sehr viel ähnlicher ist als das der zweieiigen. Insgesamt kann man sagen, dass etwa die Hälfte der Esseigenschaften genetisch bedingt sind. Wobei die Forscher zwei Eigenschaften unterschieden haben.
- "Food Fussiness"
- "Food Neophobia"
Mit "Food Fussiness" ist gemeint, wenn man die Konsistenz des Essens nicht mag, "Food Neophobia" bezeichnet die Eigenschaft von Kindern, einfach neue Lebensmittel kategorisch erst mal abzulehnen.
Lob in der Kindheit kann Geschmack beeinflussen
Erwachsene, die wie in der Kindheit immer noch keinen Spinat mögen, hätten von den Eltern vielleicht etwas mehr Loben bekommen sollen. Zumindest kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass Elter positiv darauf einwirken können, ob die Kinder etwas mögen oder nicht. Beispielsweise indem sie die Kinder nicht zwingen, sondern auch außerhalb der Mahlzeiten mal Spinat anbieten. Und wichtig: Sehr viel loben!
Grundsätzlich ändert sich aber der Geschmack im Laufe des Lebens. Man kann also auch einfach mal nach ein paar Jahren wieder etwas probieren. Vielleicht schmeckt es ja dann.