Wer kennt das nicht: faul auf dem Sofa liegen, kein Bock aufzustehen, Sport zu machen. Schuld daran ist unser Gehirn, das Energie sparen will.

Forscher haben bei einer Studie herausgefunden, dass wir lieber faul sind, als uns zu Aktivitäten aufzuraffen. Sie vermuten, dass es früher wahrscheinlich überlebenswichtig war, körperliche Energie einzusparen, also faul zu sein.

Herausgefunden haben die Forscher das, indem sie Probanden auf Bildschirmen kleine Avatare gezeigt haben. Die Probanden mussten die Avatare dazu bringen etwas zu tun wie Radfahren oder Schwimmen. Dabei haben die Wissenschaftler Gehirnströme gemessen und festgestellt, dass es die Probanden mehr Energie kostet, die Avatare zu Aktivitäten zu bewegen als sie faulenzen zu lassen.

"Wir wissen, dass das Gehirn ein energiesparendes Organ ist und Wert darauf legt, nichts zu tun."
Henning Beck, Neurowissenschaftler

Der Mensch ist daran interessiert, Energie zu sparen, sagt Henning Beck. Vor allem das Gehirn ist ein energiesparendes Organ und legt deshalb Wert darauf, dass wir nicht zu viel machen.

"Das Gehirn liegt nie auf der faulen Hirnhaut."
Henning Beck, Neurowissenschaftler

Selbst wenn wir auf der faulen Haut liegen, heißt das noch nicht, dass das Gehirn nichts tut. Meist werden in den Ruhephasen Informationen verarbeitet. Deshalb ist es auch in Prüfungsphasen wichtig, immer wieder Lernpausen einzubauen.

Inneren Schweinehund austricksen

Wer jetzt grundsätzlich ein Problem damit hat, mal aktiv zu werden, dem hilft ein Trick: Stell dir vor, wie es ist, wenn du aktiv gewesen bist. Wer sich vorstellt, wie er nach einem Jahr Fitness-Studio aussieht, dem fällt es leichter, sich zum Sport aufzuraffen.

Mehr über Faulenzen bei Deutschlandfunk Nova:

Shownotes
Faulenzen
Unser innerer Schweinehund ist das Gehirn
vom 22. September 2018
Moderator: 
Dominik Evers
Gesprächspartner: 
Henning Beck, Neurowissenschaftler