Nie zuvor gab es so viele Filme und Serien "Made in Germany“. Auch dank internationaler Absatzmärkte. Um konkurrenzfähig zu bleiben, darf die deutsche Filmwirtschaft die Themen der Zeit nicht verschlafen. Wie sieht es aus mit Diversität, Green Productions, Chancen-Gleichheit und Wettbewerb? Darüber sprechen wir mit Juliana Maug und Sebastian Werninger von der größten, deutschen Filmproduktionsgesellschaft UFA.

Die deutsche Filmwirtschaf hat alle Hände voll zu tun: dank zusätzlicher, internationaler Absatzmärkte. Das hängt einerseits mit Streaming-Plattformen zusammen, andererseits aber auch mit ausländischen Filmen, die in Deutschland gedreht und produziert werden. Themen wie Diversität und Green Productions werden immer wichtiger, wenn die Branche die Zeichen der Zeit nicht verschlafen will.

Juliana Maug beschäftigt sich als Diversity Managerin der Ufa sowohl mit Diversitätsfragen im Unternehmen als auch mit der Darstellung von Diversität in einzelnen Produktionen. Sie sagt: "Im besten Fall beginnt Diversität im Writer's Room."

"Ich habe sehr lange als einzige, schwarze Frau in Writer's Rooms gesessen, und auch Stoffe über weiße Figuren erzählt. Wichtig sind einfach Perspektiv-Wechsel in der Stoff-Entwicklung."
Juliana Maug, Diversity Managerin der Ufa

Juliana erzählt, sie selbst habe lange im Writer's Room gearbeitet und als schwarze Frau Geschichten über weiße Menschen geschrieben. "Da sollen jetzt nicht plötzlich nur noch POC oder Menschen mit Migrationserfahrung drin sitzen, wichtig ist der diverse Austausch miteinander", sagt sie.

Viele Drehorte machen Green Productions schwierig

Ihr Kollege Sebastian Werninger ist Filmproduzent und einer der Ufa-Geschäftsführer und hat uns von einem weiteren, wichtigen Themenfeld erzählt: "Green Productions" und was da schon gut oder noch nicht so gut läuft. Zum Beispiel sei es schwierig, wenn ein Film an verschiedenen Orten gedreht werde. Dann könne man nicht jedes Mal einen neuen Stromanschluss mit alternativen Energien legen, sondern dann werde eben auf den Generator zurückgegriffen.

"Da ist vieles auf dem Weg und wir bemühen uns um ganz vieles. Aber wir sind da auf der Startbahn, fliegen und landen müssen wir noch."
Sebastian Werninger, Filmproduzent und einer der Ufa-Geschäftsführer

Aktuell hat die Ufa zwei Filme in den Kinos, die Komödie "Ein Fest fürs Leben" mit Christoph Maria Herbst und die vierte Auflage von Erich Kästners "Das fliegende Klassenzimmer" (Foto). In beide Filme schauen wir gemeinsam rein und sprechen mit Sebastian Werninger und Juliana Maug über den Status Quo des Filmstandorts Deutschland.

Shownotes
Filmproduktionen in Deutschland
"Diversität beginnt im Writer's Room"
vom 25. Oktober 2023
Moderator: 
Tom Westerholt