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In Monheim leben mehr Flüchtlinge in richtigen Wohnungen als in Sammelunterkünften. Der Bürgermeister sagt: Das ist für alle gut, und die Stadt spart bei diesem Modell sogar. Er wünscht sich, dass die Kommunen pragmatische Lösungen finden.

Flüchtlinge nicht in Turnhallen unterbringen, sondern in normalen Wohnungen. Das ist der Ansatz des Bürgermeisters von Monheim (bei Düsseldorf) Daniel Zimmermann. Er hat veranlasst, dass die Stadtverwaltung Wohnungen von privaten Vermietern anmietet. Das sei kein großes Problem gewesen, erzählt er - "eine Stadtverwaltung ist schließlich ein sehr verlässlicher Mieter".

Unterm Strich würde das Anmieten von Wohnungen sogar billiger sein als die Unterbringung in Sammelunterkünften. In Turnhallen etwa müsste das Rote Kreuz vor Ort sein, ein Sicherheitsdienst und ein Catering-Dienstleister. Das alles sei bei der normalen Wohnung nicht nötig, und da könne eine ganze Familie leben.

Flüchtlinge können mit Gesundheitskarte selbst zum Arzt

Einen Brief, in dem Kommunen von Land und Bund mehr Geld fordern, hat Daniel Zimmermann nicht unterschrieben. Er würde nämlich erstens ein falsches Signal aussenden, zweitens sei er inhaltlich nicht richtig. Denn die Zahlungen von Land und Bund an die Kommunen hätte sich schon vervierfacht. Er plädiert: Weniger über die Flüchtlinge sprechen, eher pragmatische Lösungen finden und sie umsetzen.

So hat die Stadt Monheim auch eine Rahmenvereinbarung zwischen einigen Krankenkassen und der Landesregierung unterzeichnet, die den Flüchtlingen eine Gesundheitskarte zusichert. Damit können sie alleine zum Arzt gehen, ohne sich vorher bei einer Verwaltung einen Behandlungsschein ausfüllen lassen zu müssen.

Shownotes
Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann
Flüchtlingspolitik: Weniger reden, mehr machen
vom 26. Oktober 2015
Gesprächspartner: 
Daniel Zimmermann
Moderator: 
Till Haase