Bei der Militärparade am 14. Juli in Paris war ein Mann auf einem Flyboard Air die Attraktion. Das Gerät kann 150 Meter in die Höhe fliegen und erreicht bis zu 140 km/h. Meike Rosenpläter erklärt, wie es funktioniert.
Am 14. Juli ist in Frankreich Nationalfeiertag, traditionell findet an diesem Tag eine Militärparade statt. Insgesamt marschierten 4300 Soldaten über die Champs Élysées. Fahrzeuge, Pferde, Flugzeuge, Hubschrauber oder Roboter, die Bomben entschärfen – an diesem Tag wird alles aufgefahren, was das französische Militär so zu bieten hat. Die größte Attraktion in diesem Jahr war allerdings ein neues Gerät namens Flyboard Air. Eine mit Düsen betriebene Mini-Plattform, auf der ein Mensch stehend durch die Luft fliegen kann.
Der Mann auf dem Flyboard sah aus wie ein Superheld, so, als käme er direkt aus dem ersten Spiderman-Film, wo der Bösewicht auf einem Hoverboard durch New York fliegt. Franky Zapata ist allerdings eine reale Person, ein französischer Jetski-Rennfahrer. Er hat das fliegende Board entwickelt und bei der Militärparade präsentiert. Das Flyboard besteht aus einem Brett, an dessen unteren Enden Düsen und kleinere Motoren angebracht sind. In der einen Hand hält Zapata ein Gewehr und in der anderen eine Art Joystick zum Steuern. Auf dem Rücken trägt er einen Rucksack, in dem der Treibstoff aufbewahrt wird. Derzeit hat das Brett eine Reichweite von maximal vier Kilometern. Also nach etwa zehn Minuten erschöpft sich der Kerosinvorrat.
Vom Wassersportgerät zum militärischen Flugobjekt
Franky Zapata hatte 2011 ein Wassersportgerät entwickelt, das aus einer kleinen Plattform besteht, die mithilfe eines Wasserstrahls nach oben gedrückt wird. Das Wasser wird dann in einem starken Strahl nach unten gespritzt, der Rückstoß lässt eine Person dann ein Stück über dem Wasser in der Luft schweben. Für dieses Gerät benötigt man allerdings einen Schlauch und Wasser. Deswegen funktioniert es nur auf dem Meer oder auf einem See.
2016 hatte Zapata dann eine erste Version des Flyboards vorgestellt. Es wird durch fünf Miniatur-Düsentriebwerke angetrieben, kann entweder schnell fliegen oder auch in der Luft auf der Stelle schweben. Eingebaute Sensoren helfen, das Brett zu stabilisieren.
Die französische Regierung interessiert sich sehr für das neue Fluggerät und soll die Entwicklung mit rund 1,3 Millionen Euro unterstützt haben. Wie es in Zukunft beispielsweise beim Militär eingesetzt werden könnte, ist bislang noch offen. Die Herstellerfirma schlägt vor, es zu nutzen, um schnell von einem großen Schiff an Land zu kommen. Es könnte auch für Patrouillenflüge und Spezialeinsätze an schwierig erreichbaren Orten dienen. Derzeit ist das Flyboard allerdings noch sehr laut und dadurch extrem auffällig. Für leise Geheimaktionen eignet es sich also vorerst nicht.