Nach Schlafentzug sind wir unkonzentriert und schlapp, klar. Aber zwischendurch gibt es Phasen, in denen sind wir topfit. Forscher wissen warum.
Vincenzo Muto von der Universität Lüttich hat im Fachmagazin Science eine Untersuchung veröffentlicht, bei der er 33 Probanden im Alter zwischen 21 und 42 Jahren einem 42-stündigen Schlafentzug ausgesetzt hat. In dieser Zeit mussten die Teilnehmer 12 Reaktionstests absolvieren. Erwartbar nahmen die Reaktions- und Leistungsfähigkeit kontinuierlich ab. Das haben das belgische in Zusammenarbeit mit dem britischen Forscherteam von der Universität von Surrey anhand von Hirnscans beobachtet. Dabei haben sie aber auch festgestellt, dass nicht alle Gehirnregionen gleich stark auf den Schlafentzug reagieren.
Kognitive Fähigkeiten nehmen kontinuierlich ab
Im vorderen Hirnbereich, der unter anderem für die Motorik zuständig ist, sind die Aktivitäten besonders stark gedrosselt. In den Tests haben die Probanden mit einer verlangsamten Motorik reagiert. Auch bei Erinnerungstests schlossen die Teilnehmer schlechter ab als sonst, aber nicht so extrem schlecht, wie bei den motorischen Tests. Daraus folgern die Forscher: Unser Gehirn ist nicht überall gleich müde. Die Magnetresonanztomographie zeigt dann, wie aktiv die verschieden angesprochenen Gehirnbereiche sind.
Gleichzeitig haben die Tests auch gezeigt, dass wir zu unterschiedlichen Tageszeiten verschieden stark leistungsfähig sind. Fast die komplette Großhirnrinde arbeitet in einem Tagesrhythmus, so dass wir zwischen total müde, hellwach und wieder müde wechseln. Richtig schlecht wird unsere Performance zum Beispiel nach Mitternacht und in den frühen Morgenstunden. Die Erkenntnisse könnten Menschen mit Schlafstörungen helfen, weil sie im Schichtdienst arbeiten oder unter Jetlag leiden.