Denn das Programm wird nicht mehr aktualisiert. Zu Microsoft gibt es dennoch eine ganze Reihe guter Alternativen – sogar eine browserbasierte. Ein Blick auf die Details.
Libreoffice warnt vor der Nutzung von Openoffice: Und das zurecht, findet Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter Andreas Noll. Openoffice wird nicht mehr weiterentwickelt, es gibt kein Entwicklerteam mehr. "Die letzte Version stammt von Ende 2023, es gibt mehrere bekannte Sicherheitslücken – und neue Funktionen? Fehlanzeige", sagt Andreas Noll.
"Seit über einem Jahrzehnt passiert bei Openoffice fast nichts mehr – außer kleineren kosmetischen Änderungen. Sicherheitslücken bleiben lange offen."
Beiden Projekte hängen eng zusammen. Libreoffice ist aus Openoffice hervorgegangen. Als das Softwareunternehmen Sun im Jahr 2010 von Oracle übernommen wurde, war vielen Entwicklern schnell klar: Das wird nichts.
Oracle hatte wenig Interesse an freier Software. Viele befürchteten sogar das Aus für Openoffice. Deshalb spaltete sich ein Großteil der Community ab, gründete die Document Foundation und entwickelte Libreoffice – offen, unabhängig, gemeinschaftlich. Unter diesem Namen findet seitdem die eigentliche Weiterentwicklung der freien Office Suite statt.
Libreoffice – quelloffener Office-Platzhirsch
Libreoffice ist heute eine vollwertige Office-Suite für den Rechner – kostenlos, funktionsreich, regelmäßig aktualisiert. Es gibt stabile Versionen für den Alltag und sogenannte Fresh-Releases mit den neuesten Features.
Auch die Kompatibilität mit Microsoft-Dateien hat sich enorm verbessert, findet Andreas Noll. Wer keine Cloud-Lösung, sondern eine leistungsfähige Alternative zu Word, Excel oder PowerPoint sucht, sei mit Libreoffice bestens bedient.
Trotz der Mängel wird allerdings auch die Openoffice-Suite weiterhin verwendet – aus Gewohnheit oder weil der Name vertraut klingt. Tatsächlich war Openoffice einmal ein Leuchtturm der Open-Source-Szene.
"In den frühen 2000er-Jahren veröffentlichte der IT-Konzern Sun Microsystems den Quellcode seines kommerziellen Pakets Staroffice – und machte daraus openoffice.org", erinnert sich Andreas Noll. Das Programm wurde millionenfach installiert – auf Windows, Linux und macOS.
Openoffice wird privat und nebensächlich
Das Opendocument-Format wurde unter anderem durch Openoffice populär gemacht – als offener Standard für Texte, Tabellen und Präsentationen. Auch hier spielt Openoffice heute keine Rolle mehr. Die Weiterentwicklung des Formats findet heute fast ausschließlich im Libreoffice-Projekt statt – und dieses Team warnt eindringlich davor, Openoffice weiter zu nutzen.
Eine ganz aktuelle und testenswerte Office-Alternative ist Cryptpad. "Das ist ein Online-Office, komplett verschlüsselt, datenschutzfreundlich, werbefrei – und läuft direkt im Browser", berichtet Andreas Noll. Texte, Tabellen oder Präsentationen lassen sich gemeinsam bearbeiten, ohne dass die Daten bei Google, Microsoft oder anderweitig auf US-Servern landen. Auch Cryptpad unterstützt das Opendocument-Format.
"Wer Wert auf Privatsphäre legt und keine Software installieren möchte, ist hier genau richtig. Cryptpad kommt sogar aus Europa – aus Frankreich."