Die schweren Gewitter haben unsere Nerven in den letzten Tagen arg strapaziert. Viele mussten ihren Frust im Netz rauslassen und sich ein zweites Mal über ausgefallen Flüge oder Züge aufregen. Das macht uns am Ende aber nur krank.
Wir Deutschen werden ja gerne als Meckerer und Miesepeter angeprangert, die sich über alles und jeden beschweren. In den letzten Tagen haben sich viele Menschen sogar über Unannehmlichkeiten aufgeregt, die eindeutig von Unwettern und den rohen Kräften der Natur verursacht wurden.
Egal ob verspätete Flüge, abgebrochene Musikfestivals oder ausgefallene Zugverbindungen, auf den Facebookseiten der jeweiligen Unternehmen, haben sich Betroffene so richtig abreagiert. Das Bodenpersonal von Eurowings wurde zum Beispiel beschuldigt, alles dafür getan zu haben, die Schuld für einen annullierten Flug wegen Unwetter von sich zu weisen. In dem Fall kann man aber eigentlich nur sagen: Zu recht.
Der Ärger muss raus, trotz höherer Gewalt
Ramona Wonneberger gibt Anti-Ärger-Trainings und hat eine Erklärung dafür, warum Menschen in solchen Situationen nicht anders können, als ihrer Wut Luft zu machen. Denn wer drei Stunden hilflos am Gleis herumsteht fühlt sich leicht als Opfer, das meint, die angestaute negative Energie an anderen Menschen auslassen zu müssen.
“Indem man schimpft, vielleicht auch noch relativ öffentlich auf sozialen Netzwerken, fühlt man sich kurz in einer machtvollen Position und das neutralisiert dann ein bisschen den Ärger.“
Allerdings sind Menschen, die sich ihr Leben lang unverhältnismäßig oft aufregen sehr anfällig für Krankheiten. Bei Ärger und Stress schüttet unser Körper nämlich vermehrt das Hormon Cortisol aus und das führt auf Dauer zu einer schwächeren Bekämpfung von Krankheitserregern durch unsere Immunabwehr.
Deswegen ist es für uns alle ratsam folgende Regeln zu beachten:
1. Akzeptieren, was nicht zu ändern ist.
2. Die Situation relativieren und die Zeit nutzen
3. Die eigene Handlungsstrategie anpassen und dem zu erwartenden Ärgernis von vorneherein aus dem Weg gehen.