Das Elfmeterschießen im Fußball feiert 50-jähriges Jubiläum. Erfunden hat es der oberbayrische Schiedsrichter Karl Wald. Seitdem haben zahlreiche legendäre und dramatische Elfmeterentscheidungen stattgefunden.
Am 30. Mai 1970 konnte Karl Wald die Delegierten des Bayerischen Fußballverbandes überzeugen, dass die Einführung des Elfmeterschießens gut fürs Spiel wäre. Er empfand es als ungerecht, dass k.o. Spiele, bei denen keine sportliche Entscheidung fiel, per Los oder Münze entschieden wurden.
Elfmeterschießen sportlicher als Münze oder Los
Bevor er den Delegierten seine Idee vorstellte, hatte er die Idee bei Amateurspielen getestet. Dafür hat Karl Wald positive Rückmeldungen bekommen. So konnte er die Delegierten überzeugen und das Elfmeterschießen wurde ins Regelwerk übernommen, erklärt der Sportjournalist Klaas Reese.
Zwar ist Elfmeterschießen eine sportliche Entscheidung, aber trotzdem eine Regelung, die viele zu vermeiden suchen. Denn das Elfmeterschießen läuft nach anderen Regeln als das Spiel ab – und dabei spielt der Zufall mit. Aber: Das ist immer noch besser als ein Münzwurf oder Losentscheid, sagt Klaas Reese.
"Beim Elfmeterschießen ist eine ziemlich hohe Dramatik dabei. Nach 120 Minuten ausgepumpte Spielerinnen oder Spieler in diesem Eins-Gegen-Eins-Wettbewerb zu sehen, hat einen besonderen Reiz."
An solche dramatischen Entscheidungen können sich nicht nur Fußball-Fans erinnern, und jedes Land hat dabei seine ganz besonderen Highlights. Aus deutscher Sicht wäre da zum Beispiel der Fehlschuss von Uli Hoeneß 1976 im Endspiel der Europameisterschaft - "in der Nacht von Belgrad".
"Den Ball von Hoeneß sucht man wohl heute noch."
Das war das erste Mal, dass in einem Finale das Elfmeterschießen eingesetzt wurde. Seitdem hat die deutsche Nationalelf alle Entscheidungen durch Elfmeterschießen bei großen Turnieren gewonnen, sagt Klaas.