Tacoma führt uns auf eine Raumstation mit Ambiente: gemütlicher, stylisher Futurismus - findet Spieleexpertin Jana Reinhardt. Sie kennt sich mit Raumstationen in Computerspielen aus.
In dem Spiel sind wir die Astronautin Amy, die an die Raumstation Tacoma andockt. Passiert ist dort eigentlich nichts. Oder doch? Zumindest ist Tacoma nicht gruselig, es gibt keine außerirdischen Invasoren, keine Zombies und auch die Crew wurde nicht gefressen.
Das Grundprinzip von Games, die auf Raumstationen spielen, beschreibt Deutschlandfunk-Nova-Spieleexpertin Jana Reinhardt so: "Der Mensch ist auf dem Höhepunkt seiner technischen Entwicklung angekommen. Bis ihn etwas auf dieser Station wieder auf seine Urinstinkte zurücksetzt."
Irgendetwas ist doch passiert
Amy hat eine Aufgabe. Welche das genau ist, erfährt sie von Odin, der künstlichen Intelligenz, die die Station steuert. Aber außer Odin ist niemand an Bord. Die Crew ist weg.
"Die projizierten Crewmitglieder - insgesamt sechs - haben keine Gesichter. Es sind eher so transparente, wabernde Körper."
"Das Spiel inszeniert die Spannung mit einer innovativen Erzählweise", findet Jana Reinhardt. "Die Betreiber haben überall Kameras auf der Station angebracht und jede Person dreidimensional aufgezeichnet. Wo die gestanden haben, oder wo sie herumgelaufen sind, was die mit sich herumgetragen haben und auch was die Astronauten gesagt haben."
"Es fällt auf, dass vier der sechs Mitglieder Frauen sind und überhaupt sind die Astronauten extrem divers. Es gibt dickere Frauen, schwarze und asiatische Charaktere, ein lesbisches Paar."
Odin zeigt Amy, welche Aufnahmen es von den Crewmitgliedern gibt. Die lassen sich wie eine Videoprojektion abspielen. Und während eine Aufnahme der Geschehnisse an Bord läuft, kann Amy sich zwischen den aufgezeichneten Astronauten bewegen, hören was die gesagt haben und stöbern.
Obsolescence Day und die Astronautengewerkschaft
In Tacoma von Fullbright gibt es eine große Rahmenhandlung. Unsere Gamesexpertin steuert die Astronautin Amy durch den "Obsolescence Day" der Besatzung und bekommt schnell mit, womit die Crew eigentlich zu kämpfen hatte: Sie wurde nicht mehr gebraucht!
Das Spiel thematisiert Automatisierung und Arbeiterrechte.
"Ich habe Tacoma in 3 Stunden durchgespielt. Das ist nicht sehr viel Zeit, um sechs Spielfiguren aufzubauen. Ich hätte gern mehr über die Crew gewusst."
Fazit: Deutschlandfunk-Nova Spieleexpertin Jana Reinhardt fand das Spiel zu kurz und hätte über die Figuren gerne mehr erfahren, hat sich aber auf der chilligen Raumstation Tacoma ganz wohl gefühlt.