Die Preise für Gebrauchtwagen sind gerade deutlich höher als noch vor ein paar Jahren. Das hat etwas mit der Produktion von Neuwagen zu tun. Wer sparen möchte, sollte ein paar Tipps beachten.

Wer ein Auto kaufen möchte, das große Geld dafür aber nicht übrig hat, kann mit einem Gebrauchtwagen gut sparen. Zumindest war das früher so. Momentan liegt der Kaufpreis für ein Secondhand-Auto im Schnitt zwischen 18.000 und 20.000 Euro. Vor rund fünf Jahren lag der Durchschnittspreis noch bei um die 12.000 Euro.

Autokreislauf durch Corona unterbrochen

Ein wesentlicher Grund für den Preisanstieg, den wir aktuell spüren, sind die Ausläufer der Corona-Pandemie. Als die Produktion in vielen Fabriken pausieren musste, hat das auch für Lieferketten-Probleme in der Autoindustrie gesorgt. In der Folge wurden weniger neue Autos produziert als üblich. Weil die Nachfrage aber nicht abgenommen hat, konnten Hersteller die Preise für ihre Autos erhöhen und das zum Teil deutlich. Was wiederum auch den Preis der Gebrauchtwagen beeinflusst.

"Bis Gebrauchtwagen auf dem Secondhand-Markt landen, müssen sie erst mal als Neuwagen zugelassen worden sein. Dieser Kreislauf war aber gestört durch die Corona-Pandemie."
Gregor Lischka, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Die eingeschränkte Neuwagenproduktion hat zusätzlich dafür gesorgt, dass mehr Menschen ein gebrauchtes Auto gekauft haben. "Gleichzeitig gab es weniger Nachschub an Neuwagen, die zu Gebrauchtwagen wurden. Dadurch sind die Durchschnittspreise so stark angestiegen", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Gregor Lischka.

Preise für Gebrauchtwagen gehen runter

Der Gebrauchtwagenmarkt pendelt sich aktuell wieder ein: Die Produktion von Neuwagen hat sich wieder normalisiert und die Corona-Nachwehen sind abgeklungen. Laut eines Sprechers vom Online-Automarkt Autoscout 24 ist der Höchstwert im März 2023 verglichen mit den Durchschnittspreisen im November wieder um 1.600 Euro gesunken.

So können wir sparen beim Autokauf

Wer sparen möchte, sollte zudem auf kleine gebrauchte Autos setzen von weniger bekannten Marken und offen sein hinsichtlich der Farbe und des Modells. Je flexibler man ist, desto besser. Das gilt für Gebrauchtwagen mit Verbrennermotor und auch für E-Autos aus zweiter Hand.

E-Autos sind zwar auch gebraucht oft deutlich teurer als Verbrenner-Autos. Zwei Entwicklungen könnten allen, die sich ein E-Auto kaufen möchten, aber von Vorteil sein. Zum einen möchten sich die verschiedenen Hersteller der E-Autos momentan Marktanteile sichern und versuchen sich dabei – mithilfe von Rabattaktionen – zu unterbieten. Dadurch werden aktuell erst mal Neuwagen günstiger und später dann Gebrauchtwagen.

Zum anderen sind E-Autos technisch schnell veraltet. Für Secondhand-Modelle bedeutet das: Ältere E-Autos verlieren schnell an Wert, weil sie dem aktuellen Stand der Technik nicht mehr entsprechen. Wer ein gebrauchtes E-Auto möchte, dem empfiehlt Gregor Lischka noch etwa drei Jahre zu warten. Dann dürften mehr E-Autos auch als Gebrauchtwagen angeboten werden.

Shownotes
Preisentwicklung
Gebraucht heißt nicht gleich günstig
vom 03. Januar 2024
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartner: 
Gregor Lischka, Deutschlandfunk Nova