Stell dir vor, du musst schnell weglaufen, hast aber Kleber unter den Füßen. Ist ziemlich doof... Das haben sich auch die Geckos gedacht; und diese Fähigkeit abgelegt. Manche können jetzt ohne Gecko-typische Klebefüße schnell laufen. Für die Wissenschaft ist der Verlust der Fähigkeit höchst interessant.
Biologen der Universität Kalifornien sind nach Namibia gereist, um sich die Geckos einmal genau anzuschauen. 14 Gecko-Arten haben sie mit Highspeed-Kameras gefilmt. Besonderes Interesse lag auf Beinen und Füßen.
Erkenntnis: Die 14 Gecko-Arten rennen anders. Vier Arten haben ihre Kletterkünste fast ganz verloren oder zumindest stark eingebüßt. Und das, obwohl das Klettern an steilen Wänden doch das typische Gecko-Merkmal ist.
"Um an steilen Wänden hochzukraxeln, nutzen Geckos Milliarden von winzigen Haaren an den Füßen. Das verleiht ihnen eine einzigartige Klebe-Fähigkeit."
Weil sich die Lebensräume der Tiere aber in den vergangenen Jahren so verändert haben, haben sich auch die Geckos gewandelt. Manche müssen jetzt nicht mehr in felsigen Regionen klarkommen, sondern leben in sandigen Gebieten. Dort sind klebrige Füße beim Rennen hinderlich, können Sekunden kosten, die über Leben und Tod entscheiden. Also haben sich die Geckos angepasst.
Der Verlust von Fähigkeiten in der Evolution ist für Forscher neu
Bisher kannte man nur, dass sich Tiere Eigenschaften, die sie zum Überleben brauchen, aneignen. Evolution eben. Aber dass sie sie wieder ablegen, ist bemerkenswert. Rückblickend muss man festhalten, dass sich die Klebe- und Kletterfähigkeit der Geckos in den vergangenen 50 Millionen Jahren immer wieder verändert hat. Kleine Wandlungskünstler! Bei Schlangen ist das anders. Die haben ihre Gliedmaßen einmal verloren. Und das war's.