Der Sommer ist da und damit auch die Frage: Was tun mit der freien Zeit? Die meisten wollen wahrscheinlich reisen, am Strand liegen. Aber wenn kein Geld da ist, bleibt eigentlich nur noch eine Option: Arbeiten und Geld verdienen. Wir haben ein paar Ferienjobs für euch ausprobiert.
Chlorgeruch und Pommes rot-weiß - Das ist Freibad im Sommer. Und dann sind da noch die Bademeister und Rettungsschwimmer mit ihren Cappies und Trillerpfeifen, die eifrig ums Becken patrouillieren. So eine Rettungsschwimmerin war auch unsere Reporterin Johanna zwischen ihrem zweiten und dritten Semester.
Für Johanna der beste Ferienjob der Welt: Rettungsschwimmerin
Heute sagt sie: Es war der beste Ferienjob der Welt. An den heißen Tagen wurde sie so braun wie noch nie. Aber auch an den zahlreichen Regentagen, wenn sogar die hart gesottenen Rentnerinnen zu Hause blieben, hatte sie richtig Glück mit ihrem Chef. Bademeister Andreas Schilling schmiss dann auch schon mal den Grill an.
Die wichtigste Eigenschaft bei der Arbeit am Becken: den Überblick bewahren. Die Verantwortung in dem Job ist hoch. Wegen eines Notfalls ins Becken springen musste Johanna zum Glück nie, ihr Chef Andreas dagegen schon.
"Also so fünf bis sechs Leute musste ich rausziehen."
Damit die Rettungen gut ausgehen, wie bei Andreas, braucht ihr einen Erste-Hilfe-Schein und ein silbernes Rettungsschwimmabzeichen. Und überhaupt solltet ihr sehr gut schwimmen können, auch mit Kleidern. Und natürlich kann es vorkommen, dass ihr jemanden wiederbeleben müsst.
Der Aufwand für das Abzeichen lohnt sich aber, sagt Johanna: 10 bis 12,50 Euro hat sie pro Stunde verdient. Angestellt war sie bei der Stadt als kurzfristige Beschäftigte und hat sogar Urlaubsgeld bekommen.
Catering als Sommerjob: anstrengend aber lukrativ
Ein Job, bei dem ihr sofort und ohne große Vorkenntnisse starten könnt, gibt es bei Catering-Unternehmen. Für die hat Johanna jahrelang auf Hochzeiten gearbeitet: vormittags Geschirr eindecken und Buffet aufbauen, dann: Willkommenssekt verteilen und irgendwann die Hochzeitstorte mit Wunderkerzen in den Saal schieben. Für die Brautpaare hoffentlich der schönste Tag im Leben, für Johanna ein ziemlicher Knochenjob. Spießige Schwiegereltern, hysterische Trauzeugen und besoffene Gäste, die einfach nicht nach Hause gehen wollen – das braucht Geduld und Ausdauer.
Aber: Diese 12- bis 14-Stunden-Monster-Schichten bringen bei einem Stundenlohn von bis zu 12,50 Euro gutes Geld. Johanna hat dafür ein Gewerbe angemeldet und dann steuerfrei auf Rechnung gearbeitet. Und klar: Es gibt auch schöne Hochzeiten, mit netten Gästen und sehr trinkgeldfreudigen Hochzeitspaaren.
Ferienjobs im Ausland: Arbeiten mit Urlaubsflair
Arbeit und Urlaubsflair im Paket gibt es bei Sommerjobs im Ausland. Bei Jugendreisen zum Beispiel. Das hat Ali Abriani vier Jahre während seines Zahnmedizinstudiums gemacht.
"Ich habe vor allem in Spanien gearbeitet, in Lloret de Mar. Ansonsten war ich auch in Italien. Das liegt daran, dass ich auch Italienisch spreche."
Ali hat als Animateur, Spanischlehrer oder Nachtwächter gearbeitet. Dafür musste er an mehrtägigen Vorbereitungsseminaren teilnehmen, seine Sprachkenntnisse nachweisen, ein DLRG-Bronze-Abzeichen und einen Erste-Hilfe-Kurs machen und ein erweitertes Führungszeugnis einreichen. Viele Aufwand, der finanziell nur bedingt lohnt.
Wer richtig Geld verdienen will, muss als Animateur in kommerzielle Urlaubshotels gehen, rät Ali. Jugendreisen hätten andere Vorzüge: ein entspannter Job an einem netten Ort.
"Vor allem dieses Gefühl, man steht morgens auf, die Sonne scheint einem ins Gesicht, du machst 'nen superentspannten Job an einem coolen Ort... Man hat so ein bisschen Urlaubsgefühl."