Die Mitarbeiter der Tech-Firmen im Silicon Valley machen sich in San Francisco breit und verdrängen die früheren Bewohner. Für sie ist keine Miete zu teuer.
Die Proteste der Bewohner von San Francisco gegen die Bevorzugung der Googelianer, Facebooker und Twitter-Mitarbeiter hat schon bald Tradition.2013 heizte sich der Konflikt soweit auf, dass es vor dem firmeneigenen Shuttle-Bus zu Schlägereien kam. Doch die Proteste der "Friscaner" können die Gentrifizierung durch die gut verdienenden Mitarbeiter von Google, Facebook oder Twitter nicht aufhalten. Entlang der Shuttle-Buslinie ins Silicon Valley sind die Mieten um 20 Prozent gestiegen. Für die Tech-Mitarbeiter ist es angesagt, in den hippen Stadtteilen zu wohnen, koste es, was es wolle. Für die "Friscaner" heißt das nur: Ausziehen oder sogar geräumt werden.
Für die Stadt selbst bedeutet diese Gentrifizierung durch die Tech-Mitarbeiter keinen Vorteil: Weil die Firmen ihre Mitarbeiter mit allem versorgen wie Shuttle-Bus, Kinderbetreuung und Fitnessstudio, geben sie in den Stadtvierteln kaum noch Geld aus. Für die lokale Wirtschaft ist das fatal. Der Soziologe John Stover schimpft: Das Silicon Valley benutzt San Francisco nur als "Bettenburg".
Mehr im Netz über den Konflikt zwischen "Friscaner" und "Googelianer":
- A Google Gentrification Fight That Doesn’t Involve San Francisco | Post im Bits-Blog der New York Times
- Forbes: San Francisco Is the Absolute Worst City for Renters | Artikel auf curbed.com
Mehr zu Gentrifizierung bei DRadio Wissen:
- Stadtsoziologie: Urbane Verdrängung | Vortrag des Stadtsoziologen Martin Kronauer im Hörsaal