Gerd Rubenbauer kann es nicht lassen: das kommentieren. Heute macht er das privat vor dem Bildschirm, wenn Fußball oder Ski-Wettkämpfe laufen. Er ist leidenschaftlich bei der Sache - ohne Statistiken, die hasst er.
Er kommentiere noch immer, sagt Gerd Rubenbauer. Wenn der 66-Jährige heute privat Fußball schaut, dann meist alleine. Das halte niemand aus. "Ich muss zu allem meinen Senf dazugeben", sagt er. Und wenn er Ski-Veranstaltungen schaut, dann fährt er sogar mit - in der Hocke vor dem Bildschirm.
Fast 40 Jahre lang hat Gerd Rubenbauer seinen Senf dazugegeben. Immer sehr leidenschaftlich und emotional. Er kommentierte wichtige Fußballspiele und Ski-Wettkämpfe. Später war er auch als Fernsehmoderator zu sehen.
Heute nerven ihn Kommentatoren, die mit Statistiken glänzten. Das interessiere niemanden. Hinschauen und kommentieren, was man gerade sieht. Das wünscht sich Rubenbauer von einem guten Sportreporter.
"Ich hasse nichts mehr als wenn der Kommentator von statistischem Wissen lebt. Das ist Schrott."
Und das gibt er an den Nachwuchs weiter. Rubenbauer ist bei der ARD Coach für die Nachwuchskommentatoren von Ski-Veranstaltungen. "Erstmal Papier weg, Statistiken weg", das rät Rubenbauer. Was man nicht während des Kommentierens im Kopf habe, das sei auch nicht interessant für den Zuschauer.
Außerdem sei es wichtig, sich mit der Piste vertraut zu machen. Morgens um 6 Uhr am Berg - für Rubenbauer gibt es nichts Schöneres. Man könne noch kurz mit den Sportlern quatschen. Dann einmal die Piste runterfahren, um die Unebenheiten genau zu studieren. Und im Zieleinlauf noch mit den Familien der Sportler plaudern, denn die seien auch schon immer ab 6 Uhr da.