Frauen sind in den Medien unterrepräsentiert. Zumindest, wenn man sich die Nachrichtenthemen anschaut. Egal ob Print, Online, Fernsehen oder Radio, nur bei etwa einem Viertel geht es um Frauen.

Das Global Media Monitoring Project schaut sich regelmäßig an, wie Frauen in den Medien abschneiden. Sprich: Wie oft werden sie abgebildet, wie oft geht es inhaltlich um Frauen oder in welchen Rollen werden Männer und Frauen dargestellt. Alle fünf Jahre werden dazu die Nachrichten in 114 Ländern betrachtet. Ergebnis: Nur zu 24 Prozent geht es in den Nachrichten um Frauen.

"Bemerkenswert ist, dass seit der letzten Studie überhaupt nichts passiert ist. Der Anteil an Frauen, über die in den Nachrichten berichtet wird, ist nicht gestiegen."
Kathrin Sielker (DRadio Wissen)

Das kann als Stillstand in der Gleichstellung gewertet werden, der sich im Übrigen auch in den Sozialen Kanälen widerspiegelt. Zum ersten Mal wurde in der jüngsten Studie auch Twitter untersucht. Hier lag der Frauenanteil bei 26 Prozent, also nur geringfügig höher als in den anderen Medien. Um es noch mal auf den Punkt zu bringen: Frauen werden in den Nachrichten nicht entsprechend ihres Anteils der Weltbevölkerung von 50 Prozent repräsentiert. Ferner lässt sich beobachten, dass Frauen auch gerne in Stereotypen dargestellt werden.

"Frauen werden zum Beispiel oft als Hausfrau oder im Zusammenhang mit Schminke oder Mode gezeigt."
Kathrin Sielker (DRadio Wissen)

Wer das einmal testen möchte, muss nur mal selbst eine Nachrichtenseite aufmachen. Zum Beispiel vom Deutschlandfunk und sich die Beitragsthemen und entsprechenden Bilder dazu ansehen. Nicht selten liegt die Zahl der Frauen sogar noch deutlich unter einem Viertel.

Shownotes
Gleichberechtigung in den Nachrichten
Wenig Frau und viel Klischee
vom 24. November 2015
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartnerin: 
Kathrin Sielker (Dradio Wissen)