Interesse am Darm hat Giulia Enders seit ihrem Medizin-Studium. Inzwischen hat sie ein Buch über ihn veröffentlicht und forscht weiter an ihm. Dass sie Laien für das größte menschliche Organ begeistern kann, hat sie spätestens in ihrem preisgekrönten Science-Slam-Vortrag bewiesen.

Mehr als 100.000 Menschen haben das Video von Giulia Enders inzwischen angeklickt. Ihr Thema: der menschliche Darm. Vermutlich hätte das nicht allzu viele Menschen interessiert. Doch Giulias Vortrag begeisterte die Zuschauer. Wer ihn nicht kennt - bitteschön:

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Inzwischen hat Giulia Enders sogar ein Buch über ihr Lieblings-Organ geschrieben: Darm mit Charme. Für ihre Doktorarbeit forscht sie an einem Bakterium, der im Darm und anderen Organen lebt.

Dem Darm kommt die Aufgabe zu, die verwertbaren Nahrungsbestandteile zu verarbeiten und die unnötigen oder schädlichen Stoffe auszusondern. Dieser Prozess wird von bis zu 100 Trillionen Bakterien vollbracht - sie machen etwa zwei Kilo des Körpergewichts aus. Über Millionen von Nervenzellen haben diese beiden Kilo direkten Kontakt mit dem Gehirn.

Der Darm kommt mit seinen Zotten auf eine Oberfläche von 400 bis 500 Quadratmetern. Im Laufe eines 75-jährigen Lebens wandern etwa 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit durch den Darm und mit ihnen zahlreiche Krankheitserreger und Giftstoffe.

Mut zur Heilung

Wenn der Darm nicht mehr richtig funktioniert, kann ein Mensch zum Beispiel chronisch an blutigem Stuhl leiden. Eine Fäkal-Transplantation könnte helfen. Der Patient bekommt gereinigte Fäkalien rektal oder durch die Nase implantiert. Manche Menschen müssen sich zu diesem Schritt bestimmt überwinden. Giulia Enders sagt: Wenn ich betroffen wäre und eine gute Chance auf Heilung besteht, würde ich das sofort machen.

"Wenn wir unser Geschäft in der Hocke auf einem Stehklo machen, ist der Darmkanal schön gerade - eigentlich die bessere Variante."
Doktorandin Giulia Enders