Plant ihr einen Urlaub in Griechenland? Dann braucht ihr nichts zu fürchten, falls die Staatspleite in Griechenland wirklich kommt. Für das Land hätte der Grexit aber dramatische Folgen, sagt DRadio Wissen-Reporter Jörg Brunsmann.
Die Gefahr, dass Griechenland pleite geht, wird immer wahrscheinlicher. EU-Kommissionschef Juncker hat die Verhandlungen über Finanzhilfen für Griechenland abgebrochen. Die Regierung in Athen und die EU-Ländern scheinen keine Lösung zu finden.
Grexit und die Folgen
Kommt der Staatsbankrott, kann die griechische Regierung zunächst einmal keine Löhne mehr zahlen, so Jörg. Das heißt, wichtige staatliche Aufgaben fallen aus: Schule, Müllabfuhr und so weiter. Die Banken machen zu und das Geld wird langsam knapp werden.
"Nach einem Grexit wird der Euro sicherlich inoffizielle Zweitwährung bleiben."
Der Euro wird erst einmal als Zahlungsmittel erhalten bleiben. Denn die Regierung muss zunächst für eine neue Währung sorgen: Scheine drucken, Münzen prägen. Das ist nicht über Nacht machbar. Solange hat der Euro Bestand und wird vermutlich auch danach inoffizielles Zahlungsmittel bleiben.
Tourismus ist wichtig für Griechenland
Deshalb ist auch euer Urlaub ohne Risiko, falls ihr nach Griechenland fahren wollt. Pauschaltouristen brauchen gar nichts zu befürchten, sagt Jörg. Rucksacktouristen wird empfohlen mehr Bares mitzunehmen oder mehr Kreditkarten, damit man im Land flüssig bleibt. Für Griechenland ist der Tourismus extrem wichtig: Die Branche trägt immerhin etwa zehn Prozent zur Wirtschaft bei.
Was ein Grexit für die Eurozone für Auswirkungen haben wird, ist unklar. Griechenlands Regierung sieht dann auch den Rest der EU im Straucheln. Genau darauf spekuliert Athen zurzeit beim politischen Armdrücken rund um die Krise in Griechenland, so Jörg.
Mehr zum möglichen Grexit im Netz:
- Griechen rechnen mit baldigen Kontrollen des Geldverkehrs | Zeit Online über die drohende Staatspleite
- EU-Kommissar Oettinger: "Griechenland würde ab 1. Juli ein Notstandsgebiet" | Spiegel Online berichtet
- Her mit der Drachme und weg mit dem Euro | Handelsblatt zu Krise in Griechenland