Gute kooperative Spiele berücksichtigen die unterschiedlichen Stärken der Spieler und zwingen zur Zusammenarbeit. "DYO" und "Overcooked" sind Games, die genau das schaffen.

Ein starker Spieler sollte sich bei einem Koop-Game nicht langweilen, ein schwächerer nicht ständig überfordert sein. Für Deutschlandfunk-Nova-Game-Expertin Jana Reinhardt ist das auch eines der wichtigsten Kriterien für die Qualität von Koop-Spielen. Sie müssen für alle Spieler attraktiv sein und sie zwingen, wirklich zusammenzuarbeiten.

"Diese positive Chemie zu erzeugen ist viel schwieriger, als Leute gegeneinander antreten zu lassen."
Jana Reinhardt, Deutschlandfunk-Nova-Game-Expertin

Das macht die Spiele einerseits schwierig und anstrengend, weil die Spieler immer auch Rücksicht auf die anderen nehmen müssen. Andererseits, sagt Jana, seien die meisten Koop-Spiele insgesamt einfacher aufgebaut, damit mehrere Leute zusammen klar kommen. "Das macht sie dann auch interessant für Einsteiger und Freunde, die nicht so oft zocken."

Koop-Game-Empfehlung für zwei und vier Spieler

Zwei Spiele haben aus Janas Sicht diese Herausforderung von Koop-Games gut gemeistert: "Overcooked" und "DYO".

1. Overcooked (3-4 Spieler)

Overcooked ist auf vier Spieler ausgelegt, das Setting ist eine Restaurant-Küche. Hier kochen die Spieler zusammen zum Beispiel Tomatensuppe und Burger. Alleine schafft das niemand, die Aufgaben werden verteilt: Die eine holt das Gemüse, der andere schneidet es, die nächste richtet den Teller an.

"Das Kochen passiert unter Zeitdruck, wir geraten also durchaus in Panik, lassen Sachen fallen, schreien uns an, wenn einer im Weg rumsteht."
Jana Reinhardt, Deutschlandfunk-Nova-Game-Expertin

Auch Overcooked hält verschiedene Levels bereit. Zwar steigt die Übung der Einzelspieler und die Zusammenarbeit verbessert sich, aber die Aufgaben werden auch schwieriger.

Es gibt zum Beispiel ein Level, wo die Küche zweigeteilt wird oder sich auf einem Schiff bei Seegang befindet.

Jana: "Plötzlich funktioniert überhaupt nichts mehr wie geplant, und wir müssen improvisieren und wie in einer richtigen Küche rumschreiben 'Ich brauch Tomaten!' oder 'Die Burger brennen an, mach mal jemand!'."

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Janas Fazit:

Overcooked ist das ultimative Koop-Spiel. Nachteile: Es ist nicht unbedingt einsteigertauglich. Und um es sinnvoll spielen zu können, sind drei bis vier Spieler benötigt. Zu zweit macht es keinen Spaß.

2. DYO (2 Spieler)

Was dagegen auch zu zweit Spaß macht, ist das Spiel "DYO". Die beiden Spieler sind hier jeweils ein Minotauros. Für jeden gibt es jeweils einen Ausgang, und den muss man finden. Alleine klappt das nicht.

"DYO ist ein cleveres Puzzlespiel, wo beide Spieler wirklich zusammen arbeiten müssen. Man spricht sich ab, was man ausprobieren möchte."
Jana Reinhardt, Deutschlandfunk-Nova-Game-Expertin

Gespielt wird im klassischen Split-Screen, also jeder Spieler hat die Hälfte vom Bildschirm, und jeder kann für sich den Raum erkunden.

Der Clou am Spiel ist: Alleine im Raum rumlaufen bringt auf Dauer nichts. Man muss den Screen des Mitspielers mitbenutzen und sich gegenseitig helfen, um im eigenen Raum weiterzukommen. Ist eine Hürde zum Beispiel zu hoch für einen selbst, muss der andere zur Hilfe kommen und Räuberleiter machen.

Janas Fazit:

Ein cleveres Puzzlespiel, wo beide Spieler wirklich zusammen arbeiten müssen. Nachteil: Das Spiel strengt die grauen Zellen ordentlich an - falls das ein Nachteil ist. Weil man durch die Splitscreens teilweise doppelt sieht, kann Verwirrung entstehen.

Shownotes
"DYO" und "Overcooked"
Gute Koop-Games: Ohne die Mitspieler läuft nix
vom 15. April 2018
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartnerin: 
Jana Reinhardt, Deutschlandfunk Nova