Fürchterliche Träume kennen wir wohl alle - wenn wir nachts völlig fertig hochschrecken. Unsere Autorin erlebt das auch. Und sie möchte ihn gerne loswerden, ihren schlimmsten Albtraum.
Albträume sind fies. Noch fieser ist es aber, wenn diese Albträume immer wiederkehren. Schreckliche Situationen, die wir immer und immer wieder erleben müssen. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden unter einer regelrechten Albtraumstörung: Das heißt, dass sie einmal pro Woche oder häufiger von ihnen gequält werden.
"So, Frau Ahrens… Alles bestens… Dann ist das hier ihr Zeugnis!"
Es klingt vielleicht harmlos, doch die Szene der Zeugnisübergabe ist für unsere Autorin Monika Ahrens der Beginn eines schrecklichen Albtraums. Jedes Mal ist da diese Sachbearbeiterin. Sie zählt ihre Kursscheine, nickt zufrieden und überreicht das Abschlusszeugnis.
"Und jedes Mal habe ich ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, weil mir plötzlich auffällt: Ich hatte nur fünf Jahre Französisch! Nur fünf Jahre Französisch! Wo doch sechs nötig sind!"
"Das ist nur ein vorläufiges Zeugnis", fährt dann die Sachbearbeiterin fort. "Für das richtige Abschlusszeugnis müssen Sie noch zum Rektor." Das ist der Moment, in dem Monika Angst bekommt. Denn sie weiß: Der Rektor wird nachzählen. Er wird bemerken, dass sie nur fünf Jahre Französisch hatte - und das Zeugnis nicht verdient.
Traumarbeit kann helfen
"Ist jemand nicht so schön mit Ihnen umgegangen, wenn Sie mal einfach gesagt haben 'Das weiß ich nicht'?"
Der Psychologe Michael Schredl kennt Albträume wie diesen. Er schaut auf die Grundmuster im Traum, auf die Gefühle und Reaktionsmuster. Er meint, Monikas Angst sei es, dass jemand herausfindet, dass sie nicht gut genug sei. Dass sie eine Lücke habe, wo Wissen gefragt wäre.
Ja, auch in Monikas Leben gab es Leute, die sie verunsichert haben. "Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie in meinem Kopf immer noch so eine große Rolle spielen", sagt Monika. Doch wann immer sie im echten Leben Stress hat, vor neuen Herausforderungen steht, dann kann die Angst im Traum wiederkehren, sagt der Psychologe.
"Wie kann ich jetzt diesen Traum reparieren? Wie kann ich da rauskommen?"
Um sich für immer von ihrem Albtraum zu verabschieden, empfiehlt Schredel, sich zunächst ein positives Ende für den Traum zu überlegen. Diese neue, freundliche Traumgeschichte erzählt sich Monika dann jeden Tag. "Dann habe ich eine gute Chance, meinen Albtraum loszuwerden."
- Wie Du bestimmst, was Du träumst | Australische Psychologen haben jetzt rausgefunden, was man tun kann, um die Chancen für sogenannte Klarträume zu erhöhen.
- Albträume: Was kann ich dagegen tun? | Leitfaden zur Selbstbehandlung von der AG Traum der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (PDF)