Das Hoch Walrita hat vor genau einem Jahr den bisher heißesten Tag beschert. Auf 35 Grad Celsius ist das Thermometer im Westen Deutschlands gestiegen. An so extremen Tagen sollten wir unser Gehirn aktiv dabei unterstützen, nicht zu heiß zu laufen.

In der Mitte und im Süden Deutschlands sind die Temperaturen weit über 30 Grad gestiegen.

Leider sind die Zeiten für die meisten von uns vorbei, in denen wir auf eine staatlich verordnete Auszeit durch Hitzefrei zählen konnten. Dabei macht die durchaus Sinn, denn unser Gehirn arbeitet am besten bei rund 25 Grad Celsius Außentemperatur, sagt der Neurobiologe Henning Beck. Dann muss der Körper keine Energie zum Kühlen oder Heizen aufwenden.

Das Gehirn regelt unseren Temperaturhaushalt

Wird es heißer als 25 Grad, sehnt sich unser Denkorgan nach ein wenig Abkühlung, um nicht zu überhitzen. Das funktioniert am besten übers Schwitzen. Allerdings verliert unser Körper dann Wasser und Mineralien, die wir ihm immer wieder neu zuführen müssen.

Und das am besten mit warmen Flüssigkeiten, sagt Henning Beck. Denn Rezeptoren im Gesicht und Gehirn schlagen dann Alarm und veranlassen den Körper, noch mehr zu schwitzen, damit das Gehirn nicht überhitzt. 

“Eine Flüssigkeit, die man zuführt, sollte in etwa die Konzentration an Mineralien haben, die der Schweiß hat, den man rausschwitzt.“
Henning Beck, Neurobiologe und Science Slammer

Wer an heißen Tagen gerne zu Leitungswasser greift, dem rät Henning Beck, ein wenig Salz darin aufzulösen, damit wir uns auch ausreichend mit Mineralien versorgen, weil wir über den Schweiß sehr viele Elektrolyte verlieren. Das passiert übrigens auch, wenn wir zu viel trinken. Dann schwemmen wir über zu viel Schweiß zu viele Mineralstoffe aus unserem Körper. 

Generell ist es so, dass der Körper aktiv sein Durstgefühl regelt, je nachdem, wie viel Wasser er gerade braucht. Und darauf können wir uns meistens auch verlassen und mit ein paar kleinen Tricks ein bisschen nachhelfen.

Shownotes
Sengende Hitze
Unser Hirn braucht Kühlung
vom 29. Mai 2017
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Henning Beck, Neurobiologe und Science Slammer