Die Trockenheit führt dazu, dass den Milchbauern das Heu ausgeht. Sie müssen zufüttern, brauchen Wintervorräte auf und haben erhöhte Kosten. Je länger sie auf Regen warten müssen, desto schlimmer wird die Lage.
Das Gras auf Franz-Josef-Kleins Weide ist vertrocknet. Wie für viele andere Bauern entstehen auch für ihn durch die Folgen der Hitze und Trockenheit Probleme.
Der Landwirt hat 90 Rinder und Milchkühe – von denen jedes Tier pro Tag rund 40 Kilogramm Gras oder Heu braucht. Insgesamt fressen die Tiere täglich eine Futtermenge, die dem Gewicht eines kleinen Traktors entspricht. In einem normalen Sommer reicht das Futterangebot der Weide aus, um die Tiere satt zu bekommen. In diesem Jahr muss der Bauer auf seine Wintervorräte zurückgreifen.
"Wir füttern seit zwei Tagen zu, weil die Weide allein den Ertrag nicht mehr bringt."
Normalerweise sät Bauer Klein Gras aus, sobald die Gerste abgeerntet ist. Aber solange es nicht regnet, bringt das nichts, weil der Samen ohne Wasser nicht aufgeht.
Heuballen zehn Euro teurer
Franz-Josef Klein gibt sonst auch Futter an Nachbarhöfe ab, die sich nicht komplett selbstversorgen können. In diesem Jahr hat er aber kein Futter übrig. Deshalb müssen diese Höfe ihr Heu in Onlineshops kaufen.
Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Preise inzwischen gestiegen: Laut Onlineportal Proplanta kostet ein Heuballen derzeit im Schnitt 120 Euro – zehn Euro mehr als im vergangenen Jahr. Manche Bauern kommen dadurch in finanzielle Schwierigkeiten.
"Im Moment ist das noch nicht so kritisch, aber wenn es in den nächsten 14 Tagen nicht regnet, kann das extrem werden."
Aus Futterknappheit überlegen manche Bauern Milchkühe vorzeitig zu schlachten. Das ist eine Notlösung, auf die Betriebe nur ungerne zurückgreifen, weil sie eigentlich eine längere Nutzung des Tieres einkalkuliert hatten.
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