Wer im Herbst kleine Igel draußen findet, der sollte sie nicht gleich im Karton in die eigene Wohnung schleppen. Erst bei Frost und Schnee sind sie wirklich in Gefahr.
Die spätgeborenen Igel sehen zwar im Moment noch ein bisschen schmächtig aus, aber bis zum Winterschlaf haben sie auch noch ein wenig Zeit, um sich eine Speckschicht anzufressen. Deshalb rät Katrin Koch vom Naturschutzbund Berlin, aufgefundene Igel nicht einfach mit nach Hause zu nehmen. Auch dann nicht, wenn sie tagsüber unterwegs sind. Denn im Gegensatz zu ihren Eltern sind junge Igel nicht ausschließlich nachtaktiv.
"Igel gibt es seit Millionen von Jahren. Sie sind recht wehrhaft und urtümlich und wir warnen davor, jetzt die jungen Igel einzusammeln."
Erst wenn es draußen frostig wird und Schnee liegt, kann es für die Igel gefährlich werden. Sind sie dann noch draußen unterwegs brauchen sie Hilfe. Dann am besten ab in einen Karton mit den kleinen Stachelrücken und ab zum Tierarzt oder zur nächsten Igelpflegestation. Wer unbedingt etwas füttern möchte, sollte ihnen Wasser statt Milch zum Trinken geben. Und zum Fressen eignet sich Katzenfutter oder ein gekochtes Ei.
Igel-Checkliste:
- erst im Winter bei Frost oder Schnee einsammeln
- Wenn Igel sich nicht einrollen bei Gefahr, dann stimmt was nicht -> Tierarzt
- Wasser statt Milch!
- Stattdessen Katzenfutter oder Spezial-Igelfutter
- Keine Chemie im Garten, möglichst eine kleine, wilde Ecke mit Sträuchern
- Igelhäuschen im Garten für Unterschlupf
Hintergrund zur Igel-Pflege:
- Igel richtig schützen – nur wenige Igel brauchen Hilfe im Herbst | Das Igel-Lexikon des BUND
- Igel gefunden - was nun? | Pro Igel hat eine Igel