Michelle Obama war eine feste Größe, Melania Trump hingegen hat sich seit Beginn der Präsidentschaft ihres Mannes eher zurückgezogen. Das ist ungewöhnlich. Denn - auch wenn Ehegattin des amerikanischen Präsidenten zu sein kein offizielles Amt ist – die Rolle der First Lady ist von großer Bedeutung in der amerikanischen Politik und Gesellschaft. Ein Vortrag von Stefanie Schäfer.
Auf den Schultern der First Lady ruht viel. In ihrem Vortrag erzählt die Amerikanistin Stefanie Schäfer, wie sich die Rolle der First Lady in den USA historisch entwickelt hat, und vergleicht die unterschiedlichen Wege, die Michelle Obama und Melania Trump gewählt haben.
"Politik machen darf die First Lady nicht. Ihre Rolle ist rein repräsentativ, und doch hat sie das Potenzial zum Influencer."
Beide mussten die gleiche Rolle erfüllen, die der unterstützenden, Sicherheit gebenden Ehefrau, die ihrem Mann den Rücken freihält. Ihr Körper dient als Projektionsfläche, ihre Kleidung ist ein Aushängeschild für Spitzendesigner. Die First Lady lebt in einer ständigen medialen Hyperpräsenz und muss als Rollenmodell für die amerikanische Frau schlechthin herhalten. Zu all dem ist sie es, die das Image eines männlich wirkenden Präsidenten stärken muss.
"Die First Lady verkörpert die Verfasstheit der Regierung und gleichzeitig die Verfasstheit aller Frauen der USA."
Stefanie Schäfer ist Gastprofessorin am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg. Sie hat ihren Vortrag am 18. April 2018 am Deutsch-Amerikanischen Institut in Nürnberg gehalten. Er hat den Titel: "Von Michelle zu Melania. Mode, Feminismen und First Ladies in den USA".
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